Zürich, 19. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Montag im frühen Geschäft abgeschwächt. Negative Vorgaben aus
den USA, Konjunktursorgen und die Rückstufung der Bonität der
irischen Staatsanleihen durch Moody's lastete auf den Kursen.
Angesichts der allgemeinen Verunsicherung über die weitere
wirtschaftliche Entwicklung und der vielen bevorstehenden
Unternehmensabschlüsse dürften sich die Anleger zurückhalten, so
dass eine Erholung eher unwahrscheinlich sei, erklärten
Marktteilnehmer.
Der SMI <.SSMI> der Bluechips notierte um 09.40 Uhr um 0,5
Prozent tiefer bei 6153 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> verlor
0,6 Prozent auf 5441 Zähler.
Im Laufe der Woche werden unter anderem die Ergebnissen von
Actelion , ABB , Julius Bär , Credit
Suisse , Roche , Lonza und Syngenta
veröffentlicht. Händler erhofften sich Aufschluss
darüber, in welche Richtung der Markt tendieren dürfte.
Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS
sanken um ein Prozent. Neben den Quartalsberichten
dürften die Banken auch vom Stresstest europäischer Konkurrenten
beeinflusst werden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse der
Tests wird am Freitagabend erwartet. Dabei würden "keine
Katastrophen" erwartet, hiess es.
Etwas höher tendierten die wenig konjunktursensitiven
Pharmatitel Actelion , Novartis und Roche
. Die Titel des Lebensmittelriesen Nestle
waren eine Spur leichter.
Mit Einbussen von einem Prozent und mehr verbuchten
Industriewerte wie ABB, Holcim oder
Sulzer grössere Verluste.
Dagegen legten Georg Fischer 0,5 Prozent zu. Der
Anlagenbauer hat im ersten Halbjahr 2010 von der Markterholung
insbesondere in Asien profitiert. Mit einem um 17 Prozent
höheren Umsatz von 1,69 Milliarden sfr und einem Gewinn von 41
Millionen sfr übertraf der Industriekonzern die Erwartungen
klar. Fischer erwartet im zuweiten Halbjahr eine ähnliche
Entwicklung wie im ersten Semester.
Kühne&Nagel büssten drei Prozent ein. Der
Logistikkonzern hat den Halbjahresgewinn auf 281 von 258
Millionen sfr im Vorjahr gesteigert und damit die
Markterwartungen "nur" erfüllt. Das Unternehmen äusserte sich
aber optimistisch für sein Geschäft. Der Umsatz stieg auf 9,85
von 8,50 Milliarden sfr.
Dagegen kletterten die Titel von Konkurrentin Panalpina
um drei Prozent. Händler sprachen von Umschichtungen.
"Kühne hat keine positive Überraschung gezeigt. Jetzt setzen die
Anleger auf Panalpina", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)