- Von Rupert Pretterklieber -
Zürich, 20. Mär (Reuters) - Auch wenn die Schweizer Börse zum Wochenschluss schwächer tendiert und auch in der kommenden Woche noch etwas nachgibt, hoffen die Marktteilnehmer, dass der Markt die die Tiefstkurse hinter sich gelassen hat und die Erholung fortsetzt.
Der Schweizer Leitindex hat im laufenden Jahr gut 13 Prozent eingebüsst. Am Freitagmittag stand er bei 4764 Punkten. Bei 4235 Punkten hatte der Leitindex am 9. März ein Mehrjahrestief markiert. Davon hat er sich während der vergangenen Tage wieder um gut zehn Prozent erholt.
"Das ist ungefähr die Hälfte dessen, um was sich der Markt in der Schweiz in einer Bärenmarkt-Rally üblicherweise erholt. Damit ergibt sich für den SMI noch ein Kurspotenzial bis 5100/5200 Punkte", sagte Aktienstratege Claude Zehnder von der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Für eine nachhaltige Erholung dürfte es noch zu früh sein. Nach wie vor trüben zahlreiche Unsicherheiten und mangelndes Vertrauen das Umfeld. Daher könnte es noch zu stärkeren Rückschlägen kommen, bei denen auch die bisherigen Tiefststände getestet, wenn nicht gar unterschritten werden.
Doch machen Analysten auch erste positive Anzeichen aus. "Es gibt erst einzelne kleine positive Zeichen, dass die Wirtschaft Boden finden könnte. Aber das ist noch zu wenig, als dass man sagen könnte, das Schlimmste wäre vorbei", sagte Zehnder.
Ähnlich äusserte sich auch Sandro Rosa, Aktienanalyst bei der Privatbank Clariden Leu, in der jüngsten Ausgabe der Investment Strategy. Der wirtschaftliche Ausblick habe sich zwar weiter verdüstert und ein Ende der globalen Rezession sei noch nicht in Sicht. "Allerdings sind erste, wenn auch zaghafte, Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung auszumachen", so Sandro Rosa. So habe sich der Baltic Dry Index <.BADI> von den Tiefstkursen entfernt und bei den Rohstoffpreisen sei eine Bodenbildung auszumachen.
Daher dürften kommende Woche die Marktteilnehmer ihren Blick auch stärker auf volkswirtschaftliche Daten als auf Unternehmensergebnisse richten. Von besonderem Interesse dürften dabei neben den Immobiliendaten aus den USA auch die Auftragseingänge dauerhafter Güter sein. Aus Euroland stehen die Einkaufsmanagerindizes und der IFO-Geschäftsklima-Index im Mittelpunkt. Und aus der Schweiz dürfte die Frühjahresprognose der KOF/ETH Beachtung finden.
Da die grossen Namen mit Ausnahme von Swiss Life
Mit Spannung erwartet werden auch die Jahresberichte der
beiden stark von der Krise getroffenen Industriekonzerne
Rieter
Aus dem Finanzbereich legen die Liechtensteinische
Landesbank
(Redigiert von Albert Schmieder)