Staatliche Finanzspritze für Bank of America sollte Dax stützen

Frankfurt, 16. Jan (Reuters) - Die milliardenschwere Finanzspritze der US-Regierung für die Bank of America dürfte nach Einschätzung von Händlern am Freitag dem Dax<.GDAXI> Auftrieb geben. Auch in Tokio hatten die Börsianer positiv reagiert und den Nikkei<.N225> um 2,6 Prozent in die Höhe getrieben. Für den Dax sagten Banken und Broker Kursgewinne von 1,8 Prozent auf 4415 Punkte voraus. Der Dax-Future legte im frühen Geschäft 94 Punkte auf 4437 Zähler zu. Am Vorabend hatte der Leitindex den siebten Handelstag in Folge mit einem Minus geschlossen und 1,9 Prozent auf 4336 Zähler verloren.

Der kleine Verfall an den Terminbörsen könnte Händlern zufolge vereinzelt für Kursverzerrungen sorgen. Anleger versuchen an solchen Tagen häufig, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu beeinflussen. Am Freitag verfallen Optionen auf Indizes und Aktien.

In der Nacht teilte das Finanzministerium mit, die US-Regierung greife der Bank of America mit 20 Milliarden Dollar unter die Arme. Außerdem solle die Bank Garantien über Wertpapierverluste über 118 Milliarden Dollar erhalten, um die Übernahme von Merrill Lynch besser zu verkraften. "Das wird stimmungsmäßig den Banken helfen", erwartet Heino Ruland von RulandResearch. Vorbörslich zogen die Kurse der Deutschen Bank und der Commerzbank deutlich an.

Die Aktienkurse der Bank of America und der Citigroup waren am Vorabend in New York um 18,4 Prozent beziehungsweise um 15,5 Prozent eingebrochen. Mit Spannung warteten Börsianer am Freitag auf den vorgezogenen Zwischenbericht der Citigroup.

Der Zwischenbericht von Intel dürfte keine große Rolle mehr spielen, da der weltgrößte Chiphersteller damit in etwa im Rahmen der bereits gesenkten Analystenschätzungen gelegen hatte. Nachbörslich zog der Aktienkurs von Intel an.

Auf der Konjunkturseite stehen am Freitag eine ganze Reihe von US-Daten an. Neben den Verbraucherpreisen werden am Nachmittag die Industrieproduktion und der Index zum Verbrauchervertrauen von Reuters und der Uni Michigan veröffentlicht.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)