17. Okt (Reuters) - Die Kursausschläge beim Dax in den vergangenen Wochen haben es in sich. So war der Leitindex am Freitag vor einer Woche um sieben Prozent eingebrochen - einer der höchsten Tagesverluste in seiner 20-jährigen Geschichte. Am Montag folgte mit einem Plus von gut elf Prozent der größte Kursanstieg seit Einführung des Leitindex. Seit Jahresanfang hat der Dax 43 Prozent verloren und damit ungefähr so viel wie 2002, seinem bislang schwächsten Jahr.
* Da der Dax erst am 1. Juli 1988 eingeführt wurde, kann man den Index für den größten Crash der Nachkriegszeit am 19. Oktober 1987 nur nachträglich zurückrechnen. Während der Dow-Jones-Index<.DJI> um 22,6 Prozent einbrach, hätten die 30 späteren Dax-Werte an diesem Tag gut neun Prozent verloren.
* Im Herbst/Winter 1987/88 mussten die deutschen Aktien eine monatelange Durststrecke überstehen. Der zurückgerechnete Dax rutschte von 1500 Punkten Ende September um 38 Prozent auf einen absoluten Tiefststand von 931,18 am 29. Januar 1988.
* Eine ähnliche Talfahrt gab es im Sommer 1990, als die deutschen Aktien angesichts des drohenden Golfkrieges 31 Prozent auf 1328 Punkte verloren - und das binnen zweier Monate.
* In den fünf Handelstagen vor Bekanntgabe der europäischen Rettungspakete für die Finanzbranche am Wochenende des 11./12. Oktober 2008 büßte der Dax 22 Prozent ein und erlebte damit die schwärzeste Woche seiner Geschichte. Das Minus war jeweils fast doppelt so hoch wie in den bis dahin schwächsten Börsenwochen rund um die Anschläge vom 11. September 2001 sowie während der Russland-Krise und nach dem Zusammenbruch des Hedgefonds LTCM im Sommer/Herbst 1998.
* In beiden Fällen erholte sich der Dax aber kurz darauf wieder. 1998 machte er seine Verluste sofort wieder wett und verbuchte mit 12,5 Prozent das drittgrößte Wochenplus seiner Geschichte. Die Talfahrt nach den Anschlägen von 2001 dauerte einige Tage länger: An den letzten fünf Handelstagen im September 2001 setzte er mit einem Anstieg von 14 Prozent seine bisherige Bestmarke.
(zusammengestellt von Andrea Lentz und Hakan Ersen; redigiert von Alexander Hübner)