Die Zuversicht britischer Unternehmen schwindet angesichts wachsender Bedenken über mögliche steuerliche Folgen des kommenden Herbstbudgets. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der British Chambers of Commerce (BCC). An der Erhebung, die zwischen dem 19.08. und 16.09.2022 durchgeführt wurde, nahmen 5.152 Unternehmen teil. Dabei nannten 48% der Befragten Steuern als Hauptsorge - ein deutlicher Anstieg gegenüber 36% in der vorherigen Umfrage.
David Bharier, Forschungsleiter der BCC, betont die Verunsicherung der Unternehmen hinsichtlich der wirtschaftspolitischen Ausrichtung, wobei steuerliche Aspekte besonders im Fokus stehen. Zusätzlich belastet der sich zuspitzende Konflikt im Nahen Osten die Stimmung in der Wirtschaft.
Die britische Finanzministerin Rachel Reeves deutete an, dass im für den 30.10.2022 geplanten Haushalt einige Steuern steigen könnten. Zudem wird erwartet, dass Reeves die fiskalischen Regeln der Regierung bezüglich der Staatsverschuldung überarbeitet. Dies könnte den Weg für erhöhte Kreditaufnahmen ebnen, um Investitionen und Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Die BCC-Umfrage offenbart auch einen leichten Rückgang bei den Umsatzerwartungen der Unternehmen für die kommenden 12 Monate: 56% rechnen mit einem Anstieg, verglichen mit 58% im zweiten Quartal. Darüber hinaus erwartet die Mehrheit der Firmen kein Gewinnwachstum mehr. Die Investitionsbereitschaft wird als "Achillesferse" der britischen Wirtschaft bezeichnet. Trotz sinkender Zinsen und nachlassender Inflation zögern die meisten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) weiterhin, in größerem Umfang zu investieren.
Die Veröffentlichung der Umfrage fällt in eine Zeit, in der die britische Staatsverschuldung 100% der Wirtschaftsleistung erreicht hat - ein Niveau, das seit den frühen 1960er Jahren nicht mehr dauerhaft zu beobachten war. Gleichzeitig nehmen die Sorgen um Zinssätze und Inflation ab. Marktbeobachter erwarten, dass die Bank of England bei ihrer nächsten Sitzung im November die Leitzinsen senken wird. Dies wäre die erste Zinssenkung seit über vier Jahren, nachdem die Notenbank im August erstmals die Zinsen gesenkt und im September eine Pause eingelegt hatte.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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