Berlin (Reuters) - Der Aufschwung schafft einer Studie zufolge im kommenden Jahr Hunderttausende Jobs in der Euro-Zone.
In den 19 Ländern der Währungsunion werde die Beschäftigung insgesamt um 1,8 Millionen zulegen, geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Prognose der Unternehmensberatung EY hervor. "Die Trendwende ist geschafft", sagte EY-Experte Bernhard Lorentz. Bereits im zu Ende gehenden Jahr habe die Zahl der Beschäftigten erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau von 2007 gelegen. Danach sorgte die Finanzkrise für einen Wirtschaftseinbruch.
Auch die Arbeitslosigkeit dürfte weiter zurückgehen. EY rechnet im kommenden Jahr mit einer Quote von 8,6 Prozent, nachdem es bereits 2017 einen Rückgang von 10,0 auf 9,2 Prozent gegeben habe. Dass die Arbeitslosigkeit dennoch deutlich höher bleibe als vor Ausbruch der Krise, liegt EY zufolge am deutlichen Wachstum des Arbeitskräfteangebots – etwa durch Zuwanderung und wegen Zunahme berufstätiger Frauen.
Die meisten Jobs dürften im kommenden Jahr in Spanien und Deutschland entstehen. Hier wird jeweils eine Zunahme um rund 400.000 erwartet. "Die deutsche Wirtschaft boomt", sagte Lorentz. "Viele Firmen arbeiten an der Kapazitätsgrenze, fahren gute Gewinne ein und schaffen neue Arbeitsplätze." In den vergangenen zehn Jahren seien fast vier Millionen zusätzliche Jobs hinzugekommen. Dennoch stehe Deutschland vor großen Herausforderungen. "Der Arbeitsmarkt etwa für Akademiker und Facharbeiter ist vielerorts leer gefegt", sagte Lorentz. "Das könnte für den Standort Deutschland zu einem echten Problem und zu einer Innovations- und Wachstumsbremse werden." Notwendig sei eine zukunftsgerichtete Migrationspolitik, da Zuwanderung einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten könne.