NEW YORK (dpa-AFX) - Auch am Freitag dürften die Anleger an den US-Aktienmärkten auf Tauchstation gehen. Der weiter schwelende Konflikt mit Nordkorea sowie der die Südküste Floridas bedrohende Hurrikan "Irma" sollten die Risikoneigung der Investoren begrenzen und die Notierungen wie am Vortag etwas belasten. Dafür werde das Geld in "sichere Häfen" wie Gold oder einige als krisenfest geltende Währungen fließen, schrieb Marktexperte Craig Erlam vom Broker Oanda.
Das Handelshaus IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) rund eine dreiviertel Stunde vor Börsenstart 0,20 Prozent niedriger bei 21 740 Punkten. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein Wochenverlust von rund einem Prozent an.
US-Präsident Donald Trump sieht eine militärische Option im Konflikt mit Nordkorea zwar nicht als unausweichlich an, lässt sie aber ausdrücklich auf dem Tisch. "Ich würde es bevorzugen, nicht den militärischen Weg zu gehen. Aber das ist sicher etwas, was passieren könnte", sagte Trump. 25 Jahre "reden, reden, reden" hätten in dem Streit über eine atomare Bewaffnung Nordkoreas nichts gebracht.
Unterdessen hat sich Hurrikan "Irma" auf seinem Weg durch die Karibik von einem Sturm der höchsten Warnstufe fünf abgeschwächt, bleibt aber ein "extrem gefährlicher Stufe-vier-Hurrikan", teilte das nationale US-Hurrikan-Warnzentrum in Miami am Freitag mit. "Irma" zieht derzeit über die südlichen Bahamas und soll am Sonntagmorgen (Ortszeit) die Inselgruppe der Florida Keys und die Südküste des US-Bundesstaats erreichen.
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Equifax im Fokus stehen. Im vorbörslichen Handel brachen sie um mehr als 13 Prozent ein. Bei einem Cyber-Angriff auf den US-Finanzdienstleister haben Hacker in großem Stil Kundendaten erbeutet. Die Attacke betreffe etwa 143 Millionen US-Verbraucher. In Hunderttausenden Fällen hatten Cyber-Kriminelle demnach Zugriff auf sensible Daten wie Sozialversicherungs- oder Kreditkartennummern. Auch einige Kunden aus Kanada und Großbritannien seien in geringerem Umfang betroffen.
Ferrari-Aktien erholten sich vorbörslich um 2,6 Prozent, nachdem sie am Donnerstag um mehr als 7 Prozent abgesackt waren. Die Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) hatte am Vortag die Papiere des Sportwagenherstellers von "Overweight" auf "Underweight" abgestuft und dies mit einer Kursverdopplung seit Jahresbeginn begründet.