EZB ist wegen Turbulenzen an Anleihenmärkten aufmerksam
PARIS/LONDON - Die Europäische Zentralbank (EZB) ist wegen der jüngsten Marktturbulenzen in Frankreich und anderen Anleihemärkten der Eurozone aufmerksam. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte am Montag in der Nähe von Paris, die Notenbank achte darauf, dass die Finanzmärkte gut funktionierten. "Preisstabilität geht Hand in Hand mit Finanzstabilität", erklärte die Französin mit Blick auf das primäre Ziel der EZB, für stabile Preise zu sorgen.
USA: Industriestimmung hellt sich spürbar auf - Empire-State-Index
NEW YORK - Die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York hat sich im Juni deutlich aufgehellt. Der Empire-State-Index stieg zum Vormonat um 9,6 Punkte auf minus 6,0 Punkte, wie die regionale Notenbank von New York am Montag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg auf lediglich minus 10,0 Punkte erwartet.
Chinas Notenbank belässt Leitzins MLF wie erwartet bei 2,5 Prozent
PEKING - Chinas Notenbank hat den Leitzins MLF erneut konstant gehalten. Der einjährige Zinssatz der mittelfristigen Kreditfazilität (MLF) bleibt auf 2,50 Prozent, wie die People's Bank of China (PBoC) am Montag in Peking mitteilte. Die Entscheidung war von Analysten im Schnitt erwartet worden.
China: Industrieproduktion enttäuscht - Einzelhandelsumsatz besser als erwartet
PEKING - In China hat sich das Wachstum der Industrieproduktion im Mai stärker abgeschwächt als erwartet. Auch die Investitionen enttäuschten, während sich der Einzelhandelsumsatz besser als von Analysten prognostiziert entwickelte.
Eurozone: Arbeitskosten legen deutlich zu
LUXEMBURG - Im Euroraum sind die Arbeitskosten im ersten Quartal deutlich gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhten sich die Kosten je Stunde um 5,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg bekannt gab. Im Vorquartal hatte der Anstieg 3,4 Prozent betragen, im Quartal davor waren es allerdings 5,2 Prozent gewesen. Im längeren Vergleich fällt die aktuelle Rate hoch aus.
EU-Länder wollen mehr Regeln für grüne Werbeversprechen
LUXEMBURG - Wer ein als umweltfreundlich beworbenes Produkt kauft, soll nach dem Willen der EU-Länder künftig sicher sein können, dass es das auch wirklich ist. Die Umweltministerinnen und -minister der EU verständigten sich am Montag in Luxemburg auf strengere Regeln für freiwillige Aussagen von Unternehmen hinsichtlich der Umwelt- oder Klimafreundlichkeit von Produkten. Damit wollen die Länder gegen sogenanntes Greenwashing vorgehen. Dabei vermarkten Firmen Produkte oder Dienstleistungen als umwelt- oder klimafreundlich, obwohl sie es vielleicht gar nicht sind.
ROUNDUP 2: IG Metall will deutliches Gehaltsplus in Metall- und Elektroindustrie
FRANKFURT - In der Metall- und Elektroindustrie droht eine harte Tarifrunde. Der IG-Metall-Vorstand empfiehlt 7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten. Die finanzielle Belastung der Beschäftigten sei hoch, begründete IG-Metall-Chefin Christiane Benner die Forderungsempfehlung des Gewerkschaftsvorstandes am Montag. Auch wenn die Inflationsrate sinke, bleibe der Preissockel an den Kassen hoch. Die Arbeitgeber sehen dagegen keinen großen finanziellen Spielraum. "Die Metall- und Elektroindustrie befindet sich weiterhin in der Rezession. Die genannten Vorstellungen klingen aber, als ob wir uns in einem wirtschaftlichen Boom befinden", kritisierte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf.
ROUNDUP: China kündigt Antidumping-Untersuchung zu Fleischimporten aus EU an
PEKING - China hat eine Antidumping-Untersuchung gegen Importprodukte aus der Europäischen Union angekündigt. Die Ermittlung richtet sich gegen eingeführtes Schweinefleisch und Nebenprodukte, wie das Handelsministerium am Montag in Peking mitteilte.
ROUNDUP 2/Noch viele Treffen auf Spitzenebene: Regierung ringt um Haushalt
BERLIN - In vielen Treffen auf Spitzenebene verhandelt die Bundesregierung über den Haushalt für das kommende Jahr - ein Beschluss soll Anfang Juli stehen. "Wir sind innerhalb der Regierung gegenseitig mit den Gesprächen zur Aufstellung des Haushalts intensiv befasst", sagte Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Montag in Berlin. "Daneben arbeiten wir an einem Maßnahmenpaket zur Wirtschaftswende." Dieses solle auch Maßnahmen zur Mobilisierung am Arbeitsmarkt enthalten. Lindner will eine "Wirtschaftswende", um das schwache Wachstum anzukurbeln.
ROUNDUP: Bundesregierung und Grüne für Bürgergeld für Ukraine-Flüchtlinge
BERLIN - Die Bundesregierung hat Forderungen nach geringeren staatlichen Leistungen für ukrainische Kriegsflüchtlinge zurückgewiesen - Unterstützung kam dabei von den Grünen. Seitens der Regierung gebe es keine entsprechenden Pläne, den Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Deutschland flüchteten, künftig statt Bürgergeld Leistungen für Asylbewerber zukommen zu lassen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums wies darauf hin, dass mit der Zuständigkeit der Jobcenter für Geflüchtete aus der Ukraine auch schneller Maßnahmen für ihre Integration in den Arbeitsmarkt ergriffen werden könnten.
Britischer Labour-Chef Starmer: Keine Rückkehr in die EU
SOUTHAMPTON - Der Chef der britischen Labour-Partei und aussichtsreiche Kandidat auf den Posten des Premierministers, Keir Starmer, hat eine Rückkehr seines Landes in die EU ausgeschlossen. "Wir haben die Entscheidung getroffen, die EU zu verlassen, also werden wir nicht wieder eintreten", sagte der Sozialdemokrat bei einem Wahlkampfauftritt in Southampton am Montag.
ROUNDUP: Kleine Firmen stecken mehr Zeit und Geld in Weiterbildung
KÖLN - In kleineren Unternehmen in Deutschland hat Weiterbildung vielfach einen höheren Stellenwert als in mittelgroßen und großen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft hervor. Beschäftigte in kleinen Betrieben lassen sich demnach durchschnittlich 23,9 Stunden im Jahr weiterbilden und damit länger als Mitarbeiter von mittelgroßen (19,1) und großen Unternehmen (18,1).
Zahl der Existenzgründungen leicht gestiegen
FRANKFURT - Nach einem Rückgang 2022 haben im vergangenen Jahr wieder etwas mehr Menschen in Deutschland den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Die Zahl der Existenzgründungen stieg leicht um 3 Prozent, wie aus dem am Montag veröffentlichten Gründungsmonitor der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Demnach gingen 568 000 Menschen den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.