Berlin (Reuters) - Nur zwei von 46 Wirtschaftsverbänden gehen einer Umfrage zufolge mit geringerer Zuversicht ins neue Jahr.
Lediglich die Ernährungsindustrie sowie die Volks- und Raiffeisenbanken bewerten ihre Situation schlechter als vor einem Jahr, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Verbandsumfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hervor. Erstere sehen sich mit hoher Konkurrenz und steigenden Kosten konfrontiert, letzteren machen niedrige Zinsen und Margen zu schaffen. Ende vergangenen Jahres hatten noch neun Verbände ihre Wirtschaftslage schlechter eingeschätzt. 26 sehen sie jetzt positiver, 20 genauso wie Ende 2016.
Trotz der Sorge vor einer protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump und dem nahenden EU-Austritt Großbritanniens rechnen 24 der 47 Verbände für 2018 mit höheren Investitionen. 19 gehen davon aus, dass ihre Mitgliedsunternehmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Nur neun Verbände rechnen mit einer sinkenden Zahl - vor einem Jahr waren es noch zwölf. Allerdings befürchten viele Firmen Schwierigkeiten beim Finden neuer Fachkräfte. "Die Produktionsperspektiven der deutschen Wirtschaft könnten also noch besser sein, wenn mehr Fachkräfte verfügbar wären", sagte IW-Direktor Michael Hüther.
Die meisten Experten gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2018 das neunte Jahr in Folge wachsen wird. Das Ifo-Institut rechnet mit einem Plus von 2,6 Prozent. Im zu Ende gehenden Jahr sollen es 2,3 Prozent sein.