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US-Dollar: Wann kommt Trumps verbale Intervention?

Veröffentlicht am 25.04.2019, 14:59
© Reuters.
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von Robert Zach

Investing.com - Der US-Dollar marschiert weiter gen Norden- sehr zum Missfallen Trumps. Schließlich wünscht sich der US-Präsident eine schwächere Währung, damit die Wettbewerbsfähigkeit der USA nicht zurückgeht.

Der US-Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen misst, stieg auf Jahressicht um mehr als 6 Prozent und markierte am Donnerstag mit 98,04 Punkten den höchsten Stand seit 15. Mai 2017.

Zum Euro wertete der US-Dollar in den letzten 12 Monaten um 6,86 Prozent und zum britischen Pfund um 4,85 Prozent auf. Auch der kanadische Dollar steht unter Druck und verlor 5,08 Prozent. Der australische Dollar und der neuseeländische Dollar gaben um jeweils mehr um 6 Prozent nach.

Schlimmer sieht es nur bei den Währungen von Schwellenländern aus. Der brasilianische Real verlor seit Anfang Mai 2018 mehr als 10 Prozent an Wert und die türkische Lira sogar knapp 40 Prozent.

Der argentinische Peso fiel um 90 Prozent, die indische Rupie um 4,50 Prozent und der südafrikanische Rand um 18,45 Prozent.

Sehr lange wird sich US-Präsident Donald Trump das Treiben an den internationalen Devisenmärkten nicht mehr mitansehen. In der Vergangenheit hatte er schon mehrmals deutlich gemacht, was er von einem starken US-Dollar hält. Das letzte Mal war Anfang März als er die straffe Geldpolitik der Fed kritisierte. "Wir haben einen Herren bei der Fed, der einen sehr starken Dollar mag“" sagte Trump. "Ich mag einen starken Dollar, aber ich will einen Dollar, der großartig für unser Land ist, keinen Dollar, der so stark ist, dass er uns vom Handel mit anderen Ländern abhält."

Anfang März lag der US-Dollar-Index in der Spitze 97,66 Punkten und war damit günstiger bewertet als heute, mit etwas mehr als 98 Zählern.

Insofern könnten wir schon zeitnah eine verbale Intervention von Trump gegen den US-Dollar sehen. Anfang März wertete der Greenback nach Trumps-Attacke um etwas mehr als 2,5 Punkte ab.

Ob eine solche verbale Intervention jedoch auf lange Sicht Früchte trägt, ist fraglich. Schließlich hellt sich der Konjunkturhimmel in den USA allmählich wieder auf und die US-Aktienmärkte, Trumps größte Sorge, sind zuletzt wieder auf Allzeithochs gestiegen (S&P 500 und Nasdaq), was der US-Notenbank Fed wieder Spielraum für Zinserhöhungen einräumen könnte. Höhere Zinsen dürften den US-Dollar tendenziell weiter stärken, solange es im Rest der Welt keine Zinsen gibt. So dürften die Anleger weiterhin ihr Geld lieber in US-Zinspapiere umschichten und damit Dollar stark halten.

Aber selbst wenn die US-Notenbank Fed den Zinserhöhungszyklus nun endgültig als beendet erklären würde, ist es keine sichere Wette, dass der US-Dollar im Anschluss auch abwertet. "Die breit angelegte Dollar-Stärke trotz der Zinspause der Federal Reserve ist an sich kein Geheimnis. Sowohl die Renditespreads als auch die Geschichte zeigen, dass der Greenback über Monate hinweg noch widerstandsfähig bleiben kann", schreibt Richard Franulovich, Leiter der Devisenabteilung bei der australischen Westpac, in einem Marktkommentar.

Auch ein baldiger Handelsdeal zwischen den USA und China ist keine Garantie für einen Schwächeanfall beim Greenback. Zwar könnte das kurzfristig zu einer Dollar-Schwäche führen, so Franulovich, weil damit die Risikobereitschaft weiter ansteigt. "Sollte der Deal jedoch eine dramatische Zunahme der chinesischen Käufe von US-Waren umfassen, so dürfte der Greenback mittelfristig auch daraus neue Kraft ziehen".

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