BAKU (dpa-AFX) - Zu Beginn der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan hat der noch amtierende Klimachef der US-Regierung beklagt, dass der designierte Präsident Donald Trump eine scharfe Kehrtwende beim Klimaschutz einleiten will. Dies sei umso enttäuschender, weil sich die Klimakrise weltweit verschärfe, sagte John Podesta in Baku vor Journalisten. Er hielt Trump vor, die Erderwärmung als Schwindel in Zweifel zu ziehen. Dabei sei die Klimakrise Realität - und "eine Frage von Leben und Tod".
Podesta wurde vom scheidenden Präsidenten Joe Biden berufen und muss seinen Posten aller Voraussicht nach im Januar nach dem Machtwechsel räumen. Der Republikaner Trump hat schon angekündigt, aus dem zentralen UN-Klimaabkommen von Paris auszusteigen und den Klimaschutz in seinem Land zurückzudrehen, um die Öl- und Gasförderung zu erleichtern.
Dazu sagte Podesta, Trump könne Amerika nicht in die 50er Jahre zurückwerfen - schon allein, weil der ökonomische Trend für den Ausbau Erneuerbarer Energien spreche, die vielfach am günstigsten seien. Daher gehe die Energiewende trotz des Regierungswechsels weiter, etwa in vielen US-Bundesstaaten, Kommunen und Unternehmen.
Trump war in seiner ersten Amtszeit (2017-2021) von vielen politischen Vorgaben zum Klima- und Umweltschutz abgerückt. Auf seine Initiative hin waren die USA 2020 aus dem Klimaabkommen ausgeschieden
- Biden machte diese Entscheidung allerdings rückgängig.