TAMPA (dpa-AFX) - Mit der Verheißung eines neues Job-Wunders versuchen die US-Republikaner zehn Wochen vor der Präsidentenwahl in die Offensive zu gehen. Paul Ryan, Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, versprach beim Parteitag in Tampa (Florida) zwölf Millionen neuer Jobs in den nächsten vier Jahren. Zugleich feuerte er eine Salve massiver Attacken gegen den demokratischen Präsidenten Barack Obama ab. Die frühere Außenministerin Condoleezza Rice begeisterte die Delegierten mit ihrer Forderung nach politischer Führung der USA in der ganzen Welt.
Zum Abschluss des Parteitages am Donnerstag waren alle Augen auf den Auftritt Mitt Romneys (nicht vor 04.00 Uhr MESZ Freitag) gerichtet. Der 65 Jahre alte Herausforderer von Obama muss endlich beweisen, dass er mitreißen und begeistern kann. Kommentatoren in den USA sprachen von der wichtigsten Rede seines Lebens.
Der 42 Jahre alte Ryan, der seine Nominierung zum Vizekandidaten offiziell annahm, gilt als kompromissloser Sparer und Scharfmacher in der Partei. 'Amerika braucht eine Wende', rief er den Delegierten zu und griff Obama frontal an. Der habe auf der ganzen Linie versagt, kenne nichts als große Worte. 'Was im Weißen Haus fehlt, ist Führungskraft.'
'Wir haben einen Plan für eine stärkere Mittelschicht mit dem Ziel, zwölf Millionen neuer Jobs zu schaffen', verkündete Ryan. Die staatlichen Ausgaben (von derzeit etwa 24 Prozent) sollten auf unter 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes begrenzt werden. Die Themen Wirtschaft, Jobs und Schulden dürften bis zum 6. November klar im Zentrum des Wahlkampfes stehen. Hier sehen die Republikaner Obama als verwundbar an.
Ryan stellte unmissverständlich klar, dass die Republikaner bei einem Wahlsieg die Gesundheitsreform Obamas abschaffen wollen. Das größte Versagen des Präsidenten sei aber das Anwachsen der Staatsschulden. 'Wir dürfen kein Geld ausgeben, das wir nicht haben.'
Romney hatte seinen Vize erst vor wenigen Wochen ernannt. Ryan hatte mit einem radikalen Sparplan für Aufsehen gesorgt, der massive Einschnitte im Sozialbereich vorsieht. Obama warf ihm deshalb bereits 'Sozialdarwinismus' vor. Doch Ryan gilt vor allem als Mann, der seine Zuhörer begeistern kann - was Romney mitunter abgeht.
Bedeutende US-Medien wie die 'New York Times' und die 'Washington Post' stellten Ryan nach der Rede kein gutes Zeugnis aus. Die 'New York Times' bemängelte im Wesentlichen, dass Ryan harten Fragen ausgewichen sei und anderen die Schuld für Probleme zugeschoben habe. Die 'Washington Post' äußerte sich ähnlich und warf Ryan zudem 'Irreführung' vor. Dass er zum Beispiel in seiner Rede Obama vorgeworfen habe, dass dieser ein von der Regierung geplantes Leben ohne Freiheiten für den Einzelnen anstrebe, 'beleidigt alle Wähler, die es mit Sicherheit besser wissen'.
Auch der konservative Sender Fox News veröffentlichte online einen Kommentar, in dem Ryan Unwahrheiten vorgeworfen werden. 'Ryans Rede war ein offensichtlicher Versuch, einen neuen Weltrekord darin aufzustellen, die größte Zahl von eklatanten Lügen und Verdrehungen in eine einzige politische Rede zu packen.'
Zweites großes Thema auf dem Parteitag am Mittwoch (Ortszeit) war die Außenpolitik. Mehrere Redner bekräftigten die globale Führungsrolle der USA, die Obama aufgegeben habe. Die frühere Außenministerin Condoleezza Rice forderte unter stürmischen Beifall des Parteitages, die USA müssten ihre weltweite militärische Überlegenheit behalten. 'Wirklicher Frieden kommt durch Stärke.'
Obama habe außenpolitisch versagt. Die USA kämen den politischen Dissidenten in China ebenso wenig zu Hilfe wie den politischen Gefangenen im Iran. 'Wo steht Amerika? Das ist in diesem Moment die Frage', rief die Ex-Außenministerin. 'Wenn unsere Freunde und ebenso unsere Feinde die Antwort auf diese Frage nicht kennen, klar und unmissverständlich, dann ist die Welt ein chaotischer und gefährlicher Ort.'/pm/DP/he
Zum Abschluss des Parteitages am Donnerstag waren alle Augen auf den Auftritt Mitt Romneys (nicht vor 04.00 Uhr MESZ Freitag) gerichtet. Der 65 Jahre alte Herausforderer von Obama muss endlich beweisen, dass er mitreißen und begeistern kann. Kommentatoren in den USA sprachen von der wichtigsten Rede seines Lebens.
Der 42 Jahre alte Ryan, der seine Nominierung zum Vizekandidaten offiziell annahm, gilt als kompromissloser Sparer und Scharfmacher in der Partei. 'Amerika braucht eine Wende', rief er den Delegierten zu und griff Obama frontal an. Der habe auf der ganzen Linie versagt, kenne nichts als große Worte. 'Was im Weißen Haus fehlt, ist Führungskraft.'
'Wir haben einen Plan für eine stärkere Mittelschicht mit dem Ziel, zwölf Millionen neuer Jobs zu schaffen', verkündete Ryan. Die staatlichen Ausgaben (von derzeit etwa 24 Prozent) sollten auf unter 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes begrenzt werden. Die Themen Wirtschaft, Jobs und Schulden dürften bis zum 6. November klar im Zentrum des Wahlkampfes stehen. Hier sehen die Republikaner Obama als verwundbar an.
Ryan stellte unmissverständlich klar, dass die Republikaner bei einem Wahlsieg die Gesundheitsreform Obamas abschaffen wollen. Das größte Versagen des Präsidenten sei aber das Anwachsen der Staatsschulden. 'Wir dürfen kein Geld ausgeben, das wir nicht haben.'
Romney hatte seinen Vize erst vor wenigen Wochen ernannt. Ryan hatte mit einem radikalen Sparplan für Aufsehen gesorgt, der massive Einschnitte im Sozialbereich vorsieht. Obama warf ihm deshalb bereits 'Sozialdarwinismus' vor. Doch Ryan gilt vor allem als Mann, der seine Zuhörer begeistern kann - was Romney mitunter abgeht.
Bedeutende US-Medien wie die 'New York Times' und die 'Washington Post' stellten Ryan nach der Rede kein gutes Zeugnis aus. Die 'New York Times' bemängelte im Wesentlichen, dass Ryan harten Fragen ausgewichen sei und anderen die Schuld für Probleme zugeschoben habe. Die 'Washington Post' äußerte sich ähnlich und warf Ryan zudem 'Irreführung' vor. Dass er zum Beispiel in seiner Rede Obama vorgeworfen habe, dass dieser ein von der Regierung geplantes Leben ohne Freiheiten für den Einzelnen anstrebe, 'beleidigt alle Wähler, die es mit Sicherheit besser wissen'.
Auch der konservative Sender Fox News veröffentlichte online einen Kommentar, in dem Ryan Unwahrheiten vorgeworfen werden. 'Ryans Rede war ein offensichtlicher Versuch, einen neuen Weltrekord darin aufzustellen, die größte Zahl von eklatanten Lügen und Verdrehungen in eine einzige politische Rede zu packen.'
Zweites großes Thema auf dem Parteitag am Mittwoch (Ortszeit) war die Außenpolitik. Mehrere Redner bekräftigten die globale Führungsrolle der USA, die Obama aufgegeben habe. Die frühere Außenministerin Condoleezza Rice forderte unter stürmischen Beifall des Parteitages, die USA müssten ihre weltweite militärische Überlegenheit behalten. 'Wirklicher Frieden kommt durch Stärke.'
Obama habe außenpolitisch versagt. Die USA kämen den politischen Dissidenten in China ebenso wenig zu Hilfe wie den politischen Gefangenen im Iran. 'Wo steht Amerika? Das ist in diesem Moment die Frage', rief die Ex-Außenministerin. 'Wenn unsere Freunde und ebenso unsere Feinde die Antwort auf diese Frage nicht kennen, klar und unmissverständlich, dann ist die Welt ein chaotischer und gefährlicher Ort.'/pm/DP/he