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US-Staatsanleihenrenditen übersteigen 4% nach starken Arbeitsmarktdaten

EditorNatashya Angelica
Veröffentlicht am 07.10.2024, 17:35
© Pavlo Gonchar / SOPA Images/Sipa via Reuters Connect
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Nach einem robusten Arbeitsmarktbericht für September hat die Stärke des US-Arbeitsmarktes Zweifel an weiteren Lockerungsmaßnahmen der Federal Reserve aufkommen lassen. Investoren richten nun ihr Augenmerk auf den bevorstehenden Inflationsbericht, um ihre Erwartungen zu justieren. Die Beschäftigungsdaten zeigten einen signifikanten Anstieg der Lohnzahlungen um 254.000, was die Prognosen um über 100.000 übertraf, einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,1% und einen Anstieg des jährlichen Lohnwachstums auf 4%.

Der solide Arbeitsmarktbericht hat die US-Staatsanleihenmärkte erschüttert und führte zu einer Reduzierung der Erwartungen für Zinssenkungen der Fed bis Ende nächsten Jahres. Der US-Dollar verzeichnete seine stärkste Woche seit zwei Jahren. Am Montag kletterten die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen erstmals seit zwei Monaten auf 4%, während sich die zweijährigen Renditen der 4%-Marke näherten. Dies führte zu einer Abflachung der Renditekurve zwischen den beiden Laufzeiten auf nahezu Null.

Die Markterwartungen haben sich deutlich verschoben. Die Preise für Fed-Futures deuten nun auf geringere Wahrscheinlichkeiten für eine Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt im nächsten Monat hin und zeigen zunehmende Skepsis gegenüber jeglichen Zinssenkungen im November. Der erwartete "Leitzins" für diesen Fed-Zyklus ist auf 3,25% gestiegen und übertrifft damit sowohl die erste überdimensionierte Senkung der Zentralbank im letzten Monat als auch den von den Fed-Politikern angegebenen langfristigen "neutralen" Zinssatz von 2,9%.

Der Dollar-Index konnte seinen Gewinn von 2,1% aus der Vorwoche halten, insbesondere da der Euro aufgrund schwacher deutscher Industrieaufträge unter Druck geriet. Dies befeuerte Spekulationen über eine mögliche dritte Zinssenkung der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr. Der französische Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau deutete an, dass eine weitere Zinssenkung in diesem Monat wahrscheinlich sei, und betonte die Notwendigkeit, ein Unterschreiten des Inflationsziels aufgrund einer zu lange restriktiven Geldpolitik zu vermeiden.

Trotz der Neubewertung der Kreditkosten reagierte die Wall Street positiv auf das verringerte Rezessionsrisiko und erreichte am Freitag einen Rekordschluss von 5.765 Punkten. Goldman Sachs (NYSE:GS) hat seine Rezessionswahrscheinlichkeit für die nächsten 12 Monate auf 15% gesenkt und sein 12-Monats-Ziel für den S&P 500 auf 6.300 angehoben, was etwa 10% über dem Schlusskurs vom Freitag liegt.

Für die bevorstehende Berichtssaison zum dritten Quartal wird ein jährliches Gewinnwachstum zwischen 5% und 10% erwartet. Der am Donnerstag anstehende Verbraucherpreisbericht für September wird jedoch mit Spannung erwartet. Prognosen deuten darauf hin, dass die Gesamtinflation auf ein Dreijahrestief von 2,3% fallen könnte, was nahe am Fed-Ziel liegt, während die Kerninflation voraussichtlich über 3% bleiben wird.

Die Rohölpreise haben sich aufgrund zunehmender Spannungen im Nahen Osten und einer Konfrontation zwischen Israel und dem Iran jüngst erholt. Am Jahrestag der Hamas-Angriffe auf Israel kletterten die Rohölpreise auf 76 US-Dollar pro Barrel, liegen aber immer noch 8% unter dem Vorjahresniveau.

Im politischen Bereich deuten Analysen darauf hin, dass die Wirtschaftspläne von Präsident Donald Trump die Erhöhung der Bundesschulden im Vergleich zu den Plänen der Demokratin Kamala Harris verdoppeln könnten. Trump kündigte am Sonntag an, Zölle von bis zu 200% auf aus Mexiko importierte Fahrzeuge erheben zu wollen.

Asiatische Märkte, einschließlich Tokio und Hongkong, verzeichneten Gewinne von mehr als 1%, während europäische Aktien und US-Futures Rückgänge verzeichneten. Im Laufe des Tages werden die US-Märkte nach Orientierung aus verschiedenen Wirtschaftsdaten und Reden von Vertretern der Federal Reserve suchen.

Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.

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