😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

US-WAHL/HINTERGRUND: 'Bleibt cool und atmet durch' - Amerika wählt

Veröffentlicht am 06.11.2012, 17:08
Aktualisiert 06.11.2012, 17:12
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Wahltag ist schon angebrochen, als die Präsidentenmaschine Air Force One in Chicago aufsetzt. Müde, aber gewohnt strahlend und winkend gehen Präsident Barack Obama und First Lady Michelle die Gangway herunter. Für das Ehepaar ist in diesen nächtlichen Minuten der Wahlkampfmarathon der vergangenen 17 Monate zu Ende.

Ausschlafen wollten die beiden im eigenen Haus erst einmal, wie es aus der Präsidenten-Delegation hieß. Danach stand Obama bereit, erst US-Sendern Interviews zu geben und dann ein paar Körbe zu werfen und sich beim Basketball zu entspannen. Am Abend wollte der 51-Jährige mit Beratern und Freunden auf die Wahlergebnisse warten.

Dass dieses Warten ein Nervenkitzel werden könnte, hatte Obamas stellvertretende Wahlkampfmanagerin Stephanie Cutter schon eingeräumt

- und die Gefolgschaft aufgerufen, cool zu bleiben. Ihre Devise:

Nicht die Nerven verlieren, auch wenn das Fernsehen Bilder langer Schlangen vor Wahllokalen in republikanischen Hochburgen zeige, oder erste Ergebnisse Obamas Herausforderer Mitt Romney in Führung sehen sollten. 'Bleibt ruhig und twittert.' Auch die Bloggerin der 'Huffington Post', Denise Scarbro, riet den Lesern: 'Lesen, Sport und tiefes Durchatmen.'

Durchatmen oder Basketball spielen - das kam für Romney nicht infrage. Der 65-Jährige ging am Morgen erstmal in seiner Wahlheimat Boston in Massachusetts wählen. Dann jettete er noch einmal zu Auftritten nach Ohio und Pennsylvania - zwei Staaten, die als wahlentscheidend galten.

'Das ist ein Akt der Verzweiflung. Er weiß, was ihm in der Wahlnacht blüht', meinte Obamas Wahlkampfberater Robert Gibbs. Aber es klang ein bisschen wie das Pfeifen im Walde, so, als wolle sich Gibbs Mut machen. Schließlich deuteten bis zuletzt Umfragen auf eine der knappsten Wahlen der Geschichte hin.

Der Präsident selbst sagte natürlich, er sei optimistisch. Ähnlich beschrieb auch Romney seine Gefühle. Ehefrau Ann hatte derweil ganz klar ihre Augen auf das Weiße Haus geworfen. 'Werden wir bald Nachbarn sein?', rief sie am Montag (Ortszeit) einer Menschenmenge in Virginia zu. Auch Virginia gehört zu den sogenannten Swing States, den besonders heiß umkämpften Wechsel-Staaten, auf die am Dienstag alle blickten.

Margarita Rodriguez gehörte zu den ersten, die dort in einem Wahllokal in Arlington ihre Stimme abgab - für Obama. 'Dies ist ein sehr wichtiger Tag für mich. Ich liebe die USA. Ich liebe mein Land. Es steht für Immigranten offen.' Lewis Hofman votierte hingegen für Romney - und zeigte sich überzeugt, dass dies auch die Mehrheit seiner Mitbürger tut. 'Es ist sehr schön, den friedlichen Machtwechsel heute zu sehen', sagte Hofman.

Aber schon die erste Abstimmung des Tages zeigte, wie knapp es zuging. Traditionell wählten die Bürger des Dorfes Dixville Notch in New Hampshire gleich nach Mitternacht. Hatte Obama hier 2008 eine 40-jährige republikanische Vorherrschaft gebrochen, gab es diesmal ein Patt - für viele ein Omen. Vor allem für das, was den Kandidaten in Ohio blühen könnte - dem wohl wichtigsten Schlüsselstaat dieser Wahl. Hier stand schon ein Heer von Rechtsanwälten bereit, um Klagen anzugehen, sollte das Ergebnis angefochten werden.

Immerhin schien in Ohio niemand Handgreiflichkeiten zu erwarten - anders als etwa in Wisconsin. Nach Angaben der 'New York Times' wurden hier eigens Polizisten abgestellt, Streitigkeiten in oder vor Wahllokalen zu schlichten. 'Voting tasted never so good' - 'Wählen hat noch nie so gut geschmeckt', hieß es in der Anzeige einer Restaurantkette, die Appetithäppchen zum Nulltarif für alle anbot, die gewählt hatten - wen auch immer.

Zielstrebig gingen jedenfalls all die Helfer vor, die die Wahlpartys der Kandidaten vorbereiteten - Romneys in Boston, Obamas in Chicago. 'Keiner weiß, ob es eine Siegesfeier wird oder Tränen fließen', sagte einer, der im Bostoner Convention Center Fahnen zurechtzupfte.

Obama hatte am Montagabend in Iowa so etwas wie Abschied genommen. Nicht von seinem Job als Präsident, aber von seiner Rolle als Wahlkämpfer. Er wischte sich eine Träne aus dem Auge, als er sich auf der letzten Kundgebung bei seinen Mitstreitern bedankte. Es war in Iowa, wo seine Reise ins Weiße Haus mit einem Vorwahlsieg begonnen hatte. 'Danke', sagte Obama. 'Aber wir haben diese Reise noch nicht beendet.'/ch/DP/she

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.