- von Steve Holland
Washington (Reuters) - Im Rennen um die vakante Stelle des Vizechefs der US-Notenbank Fed ist nun auch die Währungshüterin Loretta Mester am Start.
Eine mit dem Verfahren vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das mit der Kandidatensuche beauftragte Team im US-Präsidialamt sei beeindruckt von der Gouverneurin des Fed-Bezirks Cleveland. Es gebe bislang aber keinen Favoriten für den Posten. Namen anderer Kandidaten wurden nicht genannt. Laut "Wall Street Journal" wird auch der Fed-Präsident von San Francisco, John Williams, für das Vize-Amt in Erwägung gezogen.
Für den seit Monaten unbesetzten Posten war zuvor in Medienberichten auch ein früherer Berater von Ex-Präsident George W. Bush gehandelt worden - der einstige Chef des Nationalen Wirtschaftsrats, Larry Lindsey. Der Ökonom und frühere Harvard-Dozent saß von 1991 bis 1997 als Fed-Direktor im Führungsgremium der mächtigen Notenbank. Der Vizeposten ist einer von zwei vakanten Sitzen im Fed-Direktorium, für die US-Präsident Donald Trump noch keine Kandidaten benannt hat. Neu auf dem Chefsessel der Fed ist Jerome Powell, der dort Janet Yellen ablöste. Der Posten des Stellvertreters ist unbesetzt, seit Amtsinhaber Stanley Fischer im Oktober seinen Hut genommen hatte.
Mester hatte sich zuletzt zu den jüngsten Börsenturbulenzen geäußert. Diese werden nach Einschätzung der 59-Jährigen die amerikanische Wirtschaft nicht ins Schlingern bringen. Ein tieferer und anhaltender Kursrückgang könne zwar die Zuversicht trüben und zu weniger Ausgaben führen. Die US-Wirtschaft sei jedoch kerngesund. Anfang vergangener Woche kam es weltweit zu heftigen Ausschlägen an den Börsen. Ausgehend von der Wall Street grassierte an den Aktienmärkten die Sorge, dass die Zeiten des billigen Geldes bald vorbei sein könnten und die Leitzinsen schneller steigen als erwartet.