BERLIN (dpa-AFX) - Taxifahren in Berlin soll deutlich teurer werden. Wie stark die Tarife erhöht werden, ist aber noch umstritten. Der Taxiverband Berlin-Brandenburg fordert vom rot-schwarzen Senat ein Plus von 15 Prozent, die Berliner Taxi-Innung und andere Anbieter sogar einen Aufschlag von durchschnittlich 30 Prozent. Die Anträge seien eine Reaktion auf den zum Jahresbeginn eingeführten Mindestlohn, erklärten die Verbände am Mittwoch.
Die Senatsverkehrsverwaltung bereite den neuen Tarif derzeit vor, sagte Sprecherin Petra Rohland und bestätigte damit Informationen der "Berliner Zeitung". Ziel sei, dass die Verordnung im ersten Quartal beschlossen werde. Das hänge allerdings vom Verlauf des Anhörungsverfahrens ab.
Der gegenwärtige Stundenlohn für Taxifahrer liege bei durchschnittlich 6,50 Euro, erklärte der Berliner Taxibund. Um den Mindestlohn von 8,50 Euro zahlen zu können, müssten die Einnahmen um wenigstens 30 Prozent steigen.
Die Unternehmen fordern auch, die Zahl der Taxen in Berlin zu reduzieren. Derzeit gebe es Überkapazitäten von 70 Prozent, weil die Verwaltung zu viele Konzessionen vergeben habe. Tariferhöhungen hätten in der Vergangenheit nicht zu höheren Einnahmen, sondern nur zu noch mehr Konkurrenz geführt.
Ursprünglich hatte die Berliner Taxi-Innung zusammen mit Taxi Deutschland Berlin und dem Taxibund auch Nacht- und Sonntagszuschläge sowie höhere Preise für bestellte Fahrten verlangt. Diese Forderungen hätten sie Mitte Dezember aber zurückgezogen, um eine schnelle Einigung zu ermöglichen, hieß es bei der Innung.