Die Beschäftigten des Online-Versandhandels Amazon (NASDAQ:AMZN) sind am Montag erneut in den Streit getreten. Betroffen seien die fünf Standorte in Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen, im bayerischen Graben, im hessischen Bad Hersfeld sowie Koblenz in Rheinland-Pfalz, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit. Der Streik werde "deutliche Wirkung" zeigen, da wegen des Feiertags Allerheiligen am Dienstag viele Bestellungen eingegangen seien. Der Ausstand umfasse die Früh- und Spätschicht.
Amazon erklärte dagegen, trotz des Streikaufrufs von Verdi würden alle Kunden pünktlich beliefert. In der Frühschicht hätten sich weniger als 960 Mitarbeiter an den fünf betroffenen Standorten beteiligt. Zudem verwies der Konzern darauf, an allen deutschen Standorten rückwirkend zum 1. September die Löhne erhöht zu haben. Der Brutto-Basislohn liege nun zwischen 10,30 Euro und 11,12 Euro.
Mit der Arbeitsniederlegung wollen die Beschäftigten Amazon zu Verhandlungen mit Verdi über einen Tarifvertrag bewegen. Der Konzern befindet sich wegen der Bezahlung in seinen Logistikzentren im Dauerkonflikt mit Verdi. In den deutschen Versandzentren wird deshalb seit April 2013 immer wieder gestreikt; in den vergangenen beiden Jahren war auch das Weihnachtsgeschäft betroffen.
Verdi will für die Beschäftigten Verträge nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Der US-Konzern weigert sich bislang aber, einen Tarifvertrag für seine Mitarbeiter in Deutschland auszuhandeln, und orientiert sich bei der Bezahlung an der Logistikbranche. Amazon betont in dem Tarifstreit immer wieder, ein guter Arbeitgeber zu sein und vergleichsweise hohe Löhne zu zahlen.