* MPC soll SDax-Platz für Teleplan räumen
* Dax-Verbleib der VW-Stämme weiter unklar
Frankfurt, 30. Nov (Reuters) - An der Zusammensetzung der
drei wichtigsten deutschen Börsenindizes Dax<.GDAXI>,
MDax<.MDAXI> und TecDax<.TECDAX> wird sich nach Einschätzung von
Börsianern vorerst nichts ändern. Der Arbeitskreis Aktienindizes
der Deutschen Börse wird den Experten zufolge bei
seiner Sitzung am Donnerstag aber wohl den Abstieg von
MPC aus dem Kleinwerte-Index SDax<.SDAXI> beschließen.
Der Fondsanbieter dürfte voraussichtlich durch den
IT-Dienstleister Teleplan ersetzt werden, sagt
LBBW-Analystin Anke Platzek.
Wackelkandidaten für den Verbleib im Kleinwerte-Index seien
die Beteiligungsgesellschaft Arques und der
Pflegeheimbetreiber Curanum, fügt sie hinzu. Anwärter
auf einen Aufstieg seien neben Teleplan die DAB Bank,
der Handyzubehör-Hersteller Balda, der
Personaldienstleister Amadeus Fire und der
Eisenbahn-Zulieferer Schaltbau.
KNAPPES RENNEN FÜR VW-STAMMAKTIEN UM DAX-MITGLIEDSCHAFT
Im Leitindex Dax dreht sich alles um die Frage, ob die
Stammaktien von Volkswagen weiterhin in der ersten Börsenliga
vertreten sein werden. "Ob die VW-Stammaktien im Dax
bleiben, lässt sich erst dann eindeutig sagen, wenn klar ist,
wie viele Anteile Katar hält", betont Unicredit-Indexexperte
Christian Stocker. Eindeutige Informationen hierüber seien
voraussichtlich erst Mitte Dezember zu erwarten, wenn die vom
Emirat gehaltenen Optionen auf die Volkswagen-Papiere auslaufen.
"Ich gehe allerdings davon aus, dass die Deutsche Börse zu
diesem Thema einen Vorratsbeschluss fassen wird."
Manfred Jaisfeld, Analyst der National-Bank, hält es für
wahrscheinlich, dass die VW-Stämme vorerst im Leitindex bleiben.
"Es ist alles andere als klar, dass Katar die Optionen
vollständig ausübt." Am Montag setzten auch einige Anleger auf
eine Beibehaltung des Status Quo, nachdem das Nachrichtenmagazin
"Spiegel" berichtete hatte, die Familien Porsche und Piech
würden an dem vereinten VW/Porsche-Konzern deutlich weniger
Anteile halten als bislang vorgesehen.
Im Rennen um den möglicherweise frei werdenden Platz im Dax
liefern sich den Aussagen der Analysten zufolge die
VW-Vorzugsaktien und HeidelbergCement ein
Kopf-an-Kopf-Rennen. "Die Unterschiede sind derart gering, dass
sich erst mit dem heutigen Handelsschluss sagen lässt, wer vorne
liegt", betont Stocker. Jaisfeld geht davon aus, dass die
VW-Vorzüge vorerst die Nase vorne behalten werden. Sollte die
Entscheidung über einen Abstieg der VW-Stämme aus dem Dax erst
im kommenden Jahr fallen, verbesserten sich die Chancen für
HeidelbergCement. "Das Unternehmen ist mittel- und langfristig
eindeutig ein Dax-Kandidat", fügt der National-Bank-Analyst
hinzu. Entscheidend für einen Index-Aufstieg sind die
Marktkapitalisierung des Streubesitzes sowie die Handelsumsätze.
Der Arbeitskreis Aktienindizes fällt seine Entscheidungen auf
Basis der entsprechenden Ranglisten für den vorangegangenen
Monat.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Ralf Banser)
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