BERLIN (dpa-AFX) - Mit Warnstreiks unter anderem bei McDonald's (NYSE:MCD) (FSE:MDO), Burger King (NYSE:BKW) (FSE:BGK) und Starbucks (NASDAQ:SBUX) (FSE:SRB) hat die Gewerkschaft NGG direkt vor einer Schlichtung den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Am vergangenen Adventswochenende habe es bundesweit mehr als 40 Protestaktionen gegeben, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten am Montag mit.
Keine Burger, kein Kaffee: Vor allem in Großstädten oder an Bahnhöfen schlossen die Restaurants zeitweilig komplett. Gestritten wird über die Arbeitsbedingungen von mehr als 100 000 Beschäftigten in der Systemgastronomie.
Dabei geht es vor allem darum, wie die Fast-Food-Ketten auf den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde reagieren. Die Gewerkschaft NGG fordert Einstiegslöhne über dem Mindestlohn und eine schnelle Angleichung der Gehälter in Ost und West. Der Bundesverband der Systemgastronomie hatte zuletzt ein Angebot vorgelegt, das laut Hauptgeschäftsführerin Valerie Holsboer auch die zügige Ost-West-Angleichung beinhaltet.
Die Gewerkschaft kritisiert allerdings, die Arbeitgeber wollten Leistungen aus dem Manteltarifvertrag wie Weihnachtsgeld oder Zuschläge kürzen, um die Erhöhung auf Mindestlöhne zu kompensieren.
Nach vier ergebnislosen Tarifrunden wurde für diesen Dienstag eine freiwillige Schlichtung vereinbart. Vermitteln soll in Berlin die ehemalige Vize-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Ursula Engelen-Kefer.
Komme es nicht zu einem gemeinsamen Abschluss, bestehe die Gefahr, dass die Tarifbindung mit Einführung des Mindestlohns an Attraktivität verliere, hatte Holsboer nach der letzten Runde vor zwei Wochen erklärt. Siebert betonte, einen Kahlschlag im Manteltarifsystem werde die Gewerkschaft auch in der Schlichtung nicht zulassen.