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FOKUS 1-Dax kurz vor Jahresabschluss im Winterschlaf

Veröffentlicht am 28.12.2010, 11:17
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* Börse in London auch am Dienstag geschlossen

* US-Konjunkturdaten am Nachmittag erwartet

(neu: HeidelbergCement, Versorger, Händleraussagen)

Frankfurt, 28. Dez (Reuters) - Nach dem Schrecken über die Zinserhöhung in China hat sich die Lage am deutschen Aktienmarkt am Dienstag wieder beruhigt. Der Dax<.GDAXI> pendelte am Vormittag um sein Vortagesschlussniveau von 6970 Zählern. Einige Anleger hatte am Vortag vor allem der Zeitpunkt der Zinserhöhung in China irritiert und zu Gewinnmitnahmen veranlasst, was den Leitindex um 1,2 Prozent ins Minus und unter die psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten gedrückt hatte.

Neue Impulse erhoffen sich die Anleger nun aus den USA, wo der Case-Shiller-Index für Immobilienpreise und das Verbrauchervertrauen für Dezember veröffentlicht werden. "Aber ich rechne insgesamt mit einem sehr ruhigen Handelstag, da viele Anleger in den Weihnachtsferien sind", sagte ein Händler. Zudem fehlten die britischen Investoren, da in London die Börse am Dienstag geschlossen blieb. "Wer noch da ist, will so kurz vor dem Jahresabschluss nichts riskieren und nimmt höchstens noch einige kleinere Glattstellungen vor", fügte der Händler hinzu. "Die Bücher für das Jahr sind geschlossen."

Am Mittwoch wird in London zwar wieder gehandelt. Doch in Frankfurt wird es der letzte volle Handelstag sein, denn am Donnerstag wird die Börse schon um 14.00 Uhr (MEZ) schließen, um den Banken Zeit für den Jahresabschluss zu geben. Seit dem großen Verfallstermin Mitte Dezember schrumpfen die Umsätze an der Börse ohnehin zusehends, was das Risiko von Ausschlägen bei Einzelwerten allerdings erhöht. "Der Markt reagiert nicht gerade logisch und angemessen", fasste ein Händler zusammen.

Das habe man vor allem am Montag bei den Autowerten sehen können, die auch am Dienstag weiter nachgaben. Allmählich würden die Investoren auch skeptischer, was die Absatzchancen auf dem chinesischen Markt betreffe, wo die Behörden mit der Begrenzung von Neuzulassungen dem stetig wachsenden Verkehrsaufkommen und der Umweltverschmutzung Herr werden wollen. "Mit dem, was Peking plant, wird der von allen bislang rosarot gesehene Wachstumsmarkt China eingeschränkt", sagte ein Händler. Einem anderen Börsianer zufolge drückten auch Gewinnmitnahmen die Titel. "Schließlich haben VW und Co in diesem Jahr mächtig zugelegt", fügte er hinzu. Daimler, BMW, VW und MAN verloren bis zu knapp einem Prozent. Am Vortag hatten sie vier bis fünf Prozent eingebüßt.

Zu den größten Gewinnern zählten die Aktien von HeidelbergCement mit einem Plus von einem Prozent. Der Schweizer Rivale Holcim stärkt mit der Übernahme von Fabriken seines französischen Konkurrenten Lafarge sein Geschäft in Mitteleuropa, was in Zürich und Paris positiv aufgenommen wurde. Holcim- und Lafarge-Aktien legten leicht zu. Wenig en vogue waren ThysssenKrupp, die mit einem Abschlag von 0,7 Prozent ebenfalls zu den Schlusslichtern im Dax zählten. Ein Zeitungsbericht über eine mögliche Verzögerung beim Verkauf der Werfttochter Blohm & Voss belastete laut Händlern.

Auf der Gewinnerseite fanden sich mit E.ON und RWE einige der größten Verlierer des am Donnerstag zu Ende gehenden Börsenjahrs. Die Titel legten 0,6 beziehungsweise 0,4 Prozent zu. Fundamentale Erwägungen für die Käufe gebe es aber nicht.

(Reporter: Andrea Lentz und Stefan Schaaf, redigiert von Kerstin Leitel)

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