FRANKFURT (dpa-AFX) - Commerzbank-Aktien sind am Mittwoch nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung im Volumen von 2,5 Milliarden Euro schwer unter Druck geraten. Der teilverstaatlichte Dax-Konzern will mit der Kapitalmaßnahme, die mit einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10 zu 1 einhergehen soll, die restliche Staatshilfe vollständig tilgen. Am frühen Nachmittag verbilligten sich die Papiere der Commerzbank um 8,81 Prozent auf 1,279 Euro. In der Spitze standen minus 14,15 Prozent zu Buche. Vor 13 Jahren hatte die Commerzbank-Aktie noch ein Rekordhoch bei 37,715 Euro markiert. Der deutsche Leitindex Dax pendelte dagegen um seinen Vortagsschluss.
'Mit der massiven Ausgabe neuer Anteile setzt die Bank ihren Weg, permanent Aktionärsvertrauen zu zerstören, unbeirrt fort. Das holen sie nicht wieder zurück', sagte Analyst Dirk Becker von Kepler Capital Markets. Mit dieser Ankündigung werde den Aktionären in den Hintern getreten. Es sei zwar grundsätzlich gut, wenn sich der Staat allmählich zurückziehe. Zunächst rücke aber die überraschende Kapitalmaßnahme in den Fokus.
KAPITALHERABSETZUNG EIN NEGATIVES SIGNAL
Portfoliomanager Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel sagte: 'Mittelfristig macht der Schritt Sinn und kommt somit auch nicht ganz überraschend. Kurzfristig belastet die erneute komplexe Kapitalmaßnahme mit so vielen neuen Aktien aber das Papier.' Die Aktienzusammenlegung sei auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Kapitalerhöhung nicht durch Kurse unter dem Nennwert von 1 Euro gefährdet werden kann, so de Schutter. Während andere Unternehmen aber einen Aktiensplitt zur Erhöhung der Attraktivität ihrer Papiere wählten, müsse die Bank den umgekehrten Weg gehen - das sei auch ein schlechtes Signal an den Markt.
Ein anderer Börsianer sieht das optische Verteuern der Aktie als Zeichen, dass die Commerzbank offenbar Sorgen habe die erneute Kapitalmaßnahme regulär über 1 Euro durchführen zu können. Das spreche aus seiner Sicht nicht für großes Vertrauen in die eigene Lage. Womöglich spielten aber auch politische Aspekte mit hinein, die auf den ersten Blick von außen nur schwer zu beurteilen seien. Ein Händler weiterer beobachtete in dem erneuten Absturz umfangreiche Panikverkäufe, in denen Anleger nur noch versucht hätten herauszukommen.
ERNEUT DEUTLICHE VERWÄSSERUNG
Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner sagte: 'Die Aktionäre müssen durch die Kapitalerhöhung erneut eine ordentliche Verwässerung hinnehmen.' Dafür helle sich die Kapitalausstattung des Finanzinstituts weiter auf. Ob sich damit auch die operative Geschäftsentwicklung der Bank verbessere, dürfe wohl bezweifelt werden. Lipkow sagte: 'Commerzbank-Aktionäre mussten in den vergangenen Jahren schon die Eigenschaften eines Kaltblutpferdes besitzen.'/fat/zb
'Mit der massiven Ausgabe neuer Anteile setzt die Bank ihren Weg, permanent Aktionärsvertrauen zu zerstören, unbeirrt fort. Das holen sie nicht wieder zurück', sagte Analyst Dirk Becker von Kepler Capital Markets. Mit dieser Ankündigung werde den Aktionären in den Hintern getreten. Es sei zwar grundsätzlich gut, wenn sich der Staat allmählich zurückziehe. Zunächst rücke aber die überraschende Kapitalmaßnahme in den Fokus.
KAPITALHERABSETZUNG EIN NEGATIVES SIGNAL
Portfoliomanager Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel sagte: 'Mittelfristig macht der Schritt Sinn und kommt somit auch nicht ganz überraschend. Kurzfristig belastet die erneute komplexe Kapitalmaßnahme mit so vielen neuen Aktien aber das Papier.' Die Aktienzusammenlegung sei auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Kapitalerhöhung nicht durch Kurse unter dem Nennwert von 1 Euro gefährdet werden kann, so de Schutter. Während andere Unternehmen aber einen Aktiensplitt zur Erhöhung der Attraktivität ihrer Papiere wählten, müsse die Bank den umgekehrten Weg gehen - das sei auch ein schlechtes Signal an den Markt.
Ein anderer Börsianer sieht das optische Verteuern der Aktie als Zeichen, dass die Commerzbank offenbar Sorgen habe die erneute Kapitalmaßnahme regulär über 1 Euro durchführen zu können. Das spreche aus seiner Sicht nicht für großes Vertrauen in die eigene Lage. Womöglich spielten aber auch politische Aspekte mit hinein, die auf den ersten Blick von außen nur schwer zu beurteilen seien. Ein Händler weiterer beobachtete in dem erneuten Absturz umfangreiche Panikverkäufe, in denen Anleger nur noch versucht hätten herauszukommen.
ERNEUT DEUTLICHE VERWÄSSERUNG
Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner sagte: 'Die Aktionäre müssen durch die Kapitalerhöhung erneut eine ordentliche Verwässerung hinnehmen.' Dafür helle sich die Kapitalausstattung des Finanzinstituts weiter auf. Ob sich damit auch die operative Geschäftsentwicklung der Bank verbessere, dürfe wohl bezweifelt werden. Lipkow sagte: 'Commerzbank-Aktionäre mussten in den vergangenen Jahren schon die Eigenschaften eines Kaltblutpferdes besitzen.'/fat/zb