(neu: Analystenkommentare von Equinet und Quandt)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Papiere der Commerzbank haben sich nach dem Halbjahresbericht am Donnerstagmorgen sehr schwach gezeigt und sind ans Dax-Ende gefallen. Im vorbörslichen Handel hatten sie bei Lang & Schwarz noch Kursgewinne verbucht, nachdem vor allem die gestärkte Kapitalbasis der krisengeschüttelten Bank am Markt freundlich aufgenommen worden war. Zuletzt sackten die Titel aber um 4,29 Prozent auf 1,228 Euro ab. Der deutsche Leitindex gab gleichzeitig um 0,55 Prozent nach.
Nach einem Gewinneinbruch bis zur Jahresmitte ist bei der Frankfurter Bank keine Besserung in Sicht. Es soll in den kommenden Monaten angesichts der ungelösten Schuldenkrise in Europa und der schwächeren Wirtschaftslage in Deutschland sogar weiter abwärts gehen. 'Für das zweite Halbjahr erwarten wir keine Stabilisierung des Marktumfelds', sagte Finanzvorstand Stephan Engels. 'Wir sehen daher derzeit auch keine Anzeichen dafür, dass sich der Druck auf das operative Ergebnis reduziert.' Zunehmend zum Sorgenkind entwickelt sich das Privatkundengeschäft. Angesichts der sich eintrübenden Aussichten dämpft die Bank auch wieder die leisen Hoffnungen auf eine Dividende.
'OPERATIV SCHWACH'
Equinet-Analyst Philipp Häßler bezog sich in seiner aktuellen Studie auf das zweite Quartal, das auf bereinigter Basis schwach gewesen sei. Nur aufgrund eines starken Handelsergebnisses sei ein besser als erwarteter operativer Gewinn erzielt worden. Positiv sei die gegenüber dem Vorquartal gestiegene Kernkapitalquote sowie das reduzierte Engagement in Anleihen angeschlagener Euro-Länder. Die Bank sei nicht in so schlechtem Zustand, wie es in der gegenwärtigen Bewertung der Aktie zum Ausdruck komme. Seine Schätzungen werde er nach der Telefonkonferenz zu den Zahlen aktualisieren. Häßler blieb zunächst auf 'Buy' mit einem Kursziel von 2,50 Euro.
Operativ habe das Institut im ersten Halbjahr schwächer als erwartet abgeschnitten, was auch an gestiegenen Rückstellungen für Kreditausfälle liege, schrieb Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research. Er beließ seine Einstufung auf 'Neutral' und das Kursziel auf 1,50 Euro.
KERNKAPITALQUOTE GESTEIGERT, EBA-ZIEL ÜBERTROFFEN
Positiv wurde von Börsianern jedoch bewertet, dass die Bank das Kapitalziel der European Banking Authority (EBA) per Ende Juni um 2,8 Milliarden Euro übertreffen konnte. Die Kernkapitalquote konnte auf 12,2 Prozent gesteigert werden, so dass sich die Bank selbst gut vorbereitet sieht auf die Kapitalanforderungen durch Basel 3./ajx/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Papiere der Commerzbank
Nach einem Gewinneinbruch bis zur Jahresmitte ist bei der Frankfurter Bank keine Besserung in Sicht. Es soll in den kommenden Monaten angesichts der ungelösten Schuldenkrise in Europa und der schwächeren Wirtschaftslage in Deutschland sogar weiter abwärts gehen. 'Für das zweite Halbjahr erwarten wir keine Stabilisierung des Marktumfelds', sagte Finanzvorstand Stephan Engels. 'Wir sehen daher derzeit auch keine Anzeichen dafür, dass sich der Druck auf das operative Ergebnis reduziert.' Zunehmend zum Sorgenkind entwickelt sich das Privatkundengeschäft. Angesichts der sich eintrübenden Aussichten dämpft die Bank auch wieder die leisen Hoffnungen auf eine Dividende.
'OPERATIV SCHWACH'
Equinet-Analyst Philipp Häßler bezog sich in seiner aktuellen Studie auf das zweite Quartal, das auf bereinigter Basis schwach gewesen sei. Nur aufgrund eines starken Handelsergebnisses sei ein besser als erwarteter operativer Gewinn erzielt worden. Positiv sei die gegenüber dem Vorquartal gestiegene Kernkapitalquote sowie das reduzierte Engagement in Anleihen angeschlagener Euro-Länder. Die Bank sei nicht in so schlechtem Zustand, wie es in der gegenwärtigen Bewertung der Aktie zum Ausdruck komme. Seine Schätzungen werde er nach der Telefonkonferenz zu den Zahlen aktualisieren. Häßler blieb zunächst auf 'Buy' mit einem Kursziel von 2,50 Euro.
Operativ habe das Institut im ersten Halbjahr schwächer als erwartet abgeschnitten, was auch an gestiegenen Rückstellungen für Kreditausfälle liege, schrieb Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research. Er beließ seine Einstufung auf 'Neutral' und das Kursziel auf 1,50 Euro.
KERNKAPITALQUOTE GESTEIGERT, EBA-ZIEL ÜBERTROFFEN
Positiv wurde von Börsianern jedoch bewertet, dass die Bank das Kapitalziel der European Banking Authority (EBA) per Ende Juni um 2,8 Milliarden Euro übertreffen konnte. Die Kernkapitalquote konnte auf 12,2 Prozent gesteigert werden, so dass sich die Bank selbst gut vorbereitet sieht auf die Kapitalanforderungen durch Basel 3./ajx/rum