(Neu: Analystenstimmen von JPMorgan und Citigroup)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Zahlen für das abgelaufene Jahr und vor allem Zurückhaltung beim Blick nach vorn haben den Aktien der Deutschen Bank am Montag deutlich zugesetzt. Die Papiere des deutschen Branchenprimus lagen am Vormittag zuletzt mit 4,09 Prozent im Minus bei 37,73 Euro. Von ihrem bisherigen Tagestief konnten sie sich damit um rund fünfzig Cent erholen. In ihrem Fahrwasser ging es auch für die Commerzbank-Titel um 2,29 Prozent nach unten, während der Dax
Die Deutsche Bank konnte zwar den Überschuss im Vergleich zu den extrem schwachen Zahlen von 2012 deutlich steigern, verfehlte allerdings die Erwartungen der Analysten deutlich. Ein Händler sah aber vor allem die Aussagen mit Blick auf das laufende Jahr als 'Problem'. 'Wir erwarten, dass 2014 ein Jahr mit weiteren Herausforderungen und ihrer disziplinierten Bewältigung sein wird', hieß es dazu von den Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen. Die Zahlen aus dem abgelaufenen Jahr sind dem Börsianer zufolge bereinigt dagegen 'kein Schocker'. Insgesamt hatte er aber bereits mit Gewinnmitnahmen gerechnet - nach zuletzt gut 14 Prozent plus alleine in den beiden vergangenen Wochen.
ANALYSTEN SEHEN PROGNOSEN KLAR VERFEHLT - ABER ES GIBT AUCH LOB
Analysten sahen die Prognosen im vierten Quartal ebenfalls klar verfehlt. Sie hatten im Schnitt mit einem Überschuss gerechnet an Stelle des nun gemeldeten Fehlbetrages. Zu erklären sei dies mit 'heftigen Sondereinflüssen' aus Restrukturierung, Rechtsstreits und sonstigen außerordentlichen Belastungen.
Die Experten bleiben der Deutsche-Bank-Aktie jedoch gewogen und fanden auch lobende Worte. So stellte Kian Abouhossein von JPMorgan heraus, dass das Institut mit seiner Restrukturierung zügiger vorankomme als geplant. Risikoposten in der Bilanz würden abgebaut und Kosten schneller gesenkt. Auch bei einigen Rechtsstreitigkeiten habe sich das Institut mit Klägern geeinigt, lobte er. Kinner Lakhani von der Citigroup sah die Erwartungen zwar grundsätzlich verfehlt, im bereinigten Geschäft der Kernsparten habe die Deutsche Bank jedoch wie erwartet abgeschnitten. Das Finanzinstitut mache zwar zwei Schritte nach vorne und einen zurück, die Aktie sei aber wegen der niedrigen Bewertung für geduldige Anleger weiter attraktiv./ag/rum/stb