(neu: Schlusskurse, aktualisierte Kommentare von DZ Bank und Commerzbank, Kommentare von National Bank und Berenberg Bank.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Deutz haben am Donnerstag nach Zahlen und einem aktualisierten Ausblick als schwächster MDax-Wert kräftig verloren. Zum Handelsschluss sackten sie um 6,62 Prozent auf 3,145 Euro ab, nachdem sie ihr Tagestief bei 3,050 Euro markiert hatten. Der Index mittelgroßer Unternehmen rückte dagegen um moderate 0,09 Prozent vor.
Die europäische Schuldenkrise und die schwächere Nachfrage aus Schwellenländern belasten den Kölner Motorenbauer. Nach einem enttäuschenden zweiten Quartal erwartet das Management auch für die zweite Jahreshälfte keine wesentliche Besserung und legt die Latte niedriger. Nun soll am Jahresende ein Umsatz von 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro stehen, die Umsatzrendite des Gewinns vor Zinsen und Steuern soll zwischen 3 und 4 Prozent liegen. Seine ursprünglichen Ziele hatte der Konzern bereits früher gekippt.
DZ BANK STUFT HOCH, COMMERZBANK RUNTER
Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank hatte in einem ersten Kommentar am Morgen betont, dass Deutz mit den neuen Unternehmenszielen unter der bisherigen Konsenserwartung liege. Diese sei aber auch deutlich zu optimistisch gewesen, was damit zusammenhängen könne, dass einige Analysten ihre Modelle nach der Gewinnwarnung nicht hinreichend überarbeitet hätten. Am Nachmittag stufte Oblinger dann die Deutz-Aktien von 'Verkaufen' auf 'Halten' hoch, beließ den fairen Wert aber bei 3,30 Euro. Wie von ihm erwartet, sei der neue Ausblick für 2012 sehr vorsichtig ausgefallen. Im Kurs sollte er nun aber reflektiert sein. Seine bisherigen Schätzungen hätten am oberen Rand des neuen Ausblicks gelegen und er habe diese nun auf das untere Ende gesenkt. Trotzdem sei die Bewertung nicht ambitioniert.
Auch die Commerzbank änderte am Nachmittag ihre Einstufung für die Deutz-Papiere. Analystin Yasmin Moschitz stufte sie allerdings von 'Buy' auf 'Hold' ab und senkte ihr Kursziel von 6,40 auf 3,70 Euro deutlich. Angesichts der neuen Unternehmensprognosen könnten die Markterwartungen für den Motorenbauer deutlich sinken, schrieb Moschitz in ihrer zweiten Deutz-Studie des Tages. Sie habe ihre Umsatz- und Gewinnschätzungen reduziert, um das schwache Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-Bill Ratio) zu reflektieren. Zudem lasse die Stabilisierung der Geschäfte in China länger auf sich warten als erwartet. Es dürfte obendrein einige Zeit brauchen, bis das Management nach der Gewinnwarnung das Vertrauen der Anleger zurückgewinne.
KURSNIVEAU BIETET AUCH CHANCEN
Die National-Bank senkte ihr Kursziel nach den Zahlen von 5,50 auf 4,25 Euro, beließ die Einstufung aber auf 'Kaufen'. Nach den deutlich reduzierten Gesamtjahreszielen habe er seine Schätzungen nach unten angepasst, schrieb Analyst Manfred Jaisfeld. Auf dem gegenwärtigen Niveau der Aktien überwögen allerdings die Chancen: Nach der Umstellung auf eine neue Motorengeneration dürfte Deutz im laufenden Jahr den Tiefpunkt der Ergebnisentwicklung erreichen.
Die Berenberg Bank blieb dagegen bei ihrem 'Sell'-Votum und dem Kursziel von 3,00 Euro. Das zweite Quartal sei schwach gewesen und habe die Erwartungen etwas verfehlt, so Analyst Stephan Klepp. Die Markterwartungen müssten weiter sinken. Die Berechenbarkeit der Ergebnisse bleibe zudem dürftig./ajx/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Deutz
Die europäische Schuldenkrise und die schwächere Nachfrage aus Schwellenländern belasten den Kölner Motorenbauer. Nach einem enttäuschenden zweiten Quartal erwartet das Management auch für die zweite Jahreshälfte keine wesentliche Besserung und legt die Latte niedriger. Nun soll am Jahresende ein Umsatz von 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro stehen, die Umsatzrendite des Gewinns vor Zinsen und Steuern soll zwischen 3 und 4 Prozent liegen. Seine ursprünglichen Ziele hatte der Konzern bereits früher gekippt.
DZ BANK STUFT HOCH, COMMERZBANK RUNTER
Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank hatte in einem ersten Kommentar am Morgen betont, dass Deutz mit den neuen Unternehmenszielen unter der bisherigen Konsenserwartung liege. Diese sei aber auch deutlich zu optimistisch gewesen, was damit zusammenhängen könne, dass einige Analysten ihre Modelle nach der Gewinnwarnung nicht hinreichend überarbeitet hätten. Am Nachmittag stufte Oblinger dann die Deutz-Aktien von 'Verkaufen' auf 'Halten' hoch, beließ den fairen Wert aber bei 3,30 Euro. Wie von ihm erwartet, sei der neue Ausblick für 2012 sehr vorsichtig ausgefallen. Im Kurs sollte er nun aber reflektiert sein. Seine bisherigen Schätzungen hätten am oberen Rand des neuen Ausblicks gelegen und er habe diese nun auf das untere Ende gesenkt. Trotzdem sei die Bewertung nicht ambitioniert.
Auch die Commerzbank änderte am Nachmittag ihre Einstufung für die Deutz-Papiere. Analystin Yasmin Moschitz stufte sie allerdings von 'Buy' auf 'Hold' ab und senkte ihr Kursziel von 6,40 auf 3,70 Euro deutlich. Angesichts der neuen Unternehmensprognosen könnten die Markterwartungen für den Motorenbauer deutlich sinken, schrieb Moschitz in ihrer zweiten Deutz-Studie des Tages. Sie habe ihre Umsatz- und Gewinnschätzungen reduziert, um das schwache Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-Bill Ratio) zu reflektieren. Zudem lasse die Stabilisierung der Geschäfte in China länger auf sich warten als erwartet. Es dürfte obendrein einige Zeit brauchen, bis das Management nach der Gewinnwarnung das Vertrauen der Anleger zurückgewinne.
KURSNIVEAU BIETET AUCH CHANCEN
Die National-Bank senkte ihr Kursziel nach den Zahlen von 5,50 auf 4,25 Euro, beließ die Einstufung aber auf 'Kaufen'. Nach den deutlich reduzierten Gesamtjahreszielen habe er seine Schätzungen nach unten angepasst, schrieb Analyst Manfred Jaisfeld. Auf dem gegenwärtigen Niveau der Aktien überwögen allerdings die Chancen: Nach der Umstellung auf eine neue Motorengeneration dürfte Deutz im laufenden Jahr den Tiefpunkt der Ergebnisentwicklung erreichen.
Die Berenberg Bank blieb dagegen bei ihrem 'Sell'-Votum und dem Kursziel von 3,00 Euro. Das zweite Quartal sei schwach gewesen und habe die Erwartungen etwas verfehlt, so Analyst Stephan Klepp. Die Markterwartungen müssten weiter sinken. Die Berechenbarkeit der Ergebnisse bleibe zudem dürftig./ajx/he