(Neu: Schlusskurs, Analystenstimme Berenberg Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - MAN-Aktien haben am Freitag nach zwischenzeitlichen Verlusten bis zum Abend leicht an Wert gewonnen. Die Anteile verteuerten sich am Tag der Hauptversammlung bis Börsenschluss um 0,15 Prozent auf 102,45 Euro. Damit steht das Papier inzwischen über 40 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Der Dax ging mit einem Kursplus von 1,18 Prozent auf 6750,12 Punkte ins Wochenende.
Der zum VW-Konzern gehörende Lastwagen- und Maschinenbauer hatte beim Aktionärstreffen überraschend Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Der Jahresauftakt hatte für MAN holperig begonnen: Das Unternehmen hatte in den ersten drei Monaten 2012 wegen des starken Wettbewerbsdrucks weniger verdient und die Ergebnisprognosen der Analysten verfehlt. In stagnierenden Märkten spüre MAN derzeit deutlichen Margendruck, sagte Vorstandschef Georg Pachta-Reyhofen in München. Die Hauptversammlung ist das erste Aktionärstreffen nach der Mehrheitsübernahme durch den Autoriesen VW, der seine schwedische Tochter Scania mit MAN enger zusammenbinden will. Zudem bauen die Wolfsburger ihre Macht im MAN-Aufsichtsrat aus.
TAGE IM DAX GEZÄHLT
Börsianer spekulieren indes vor allem auf das Ausscheiden des Konzerns aus dem Dax. Denn VW hat seinen Anteil an dem Konzern zuletzt erheblich aufstockt. Die Wolfsburger halten nun rund 74 Prozent der Stammaktien an dem Lkw-Spezialisten. Analyst Klaus Stabel von der ICF Kursmakler AG sagte: 'Wegen der Aufstockung der Anteile von VW an MAN sind die Tage des Lastwagenbauers im Dax wohl gezählt.' Der Freefloat-Faktor ist stark gesunken. Wenn Continental als erster Nachrückerkandidat aus dem MDax zum nächsten Verkettungstermin im Juni unter die größten 25 deutschen Aktienunternehmen aufgestiegen ist, könnte der Automobilzulieferer den Lastwagenbauer im Dax ersetzen. Spätestens dürfte MAN aber im September aus dem deutschen Leitindex absteigen.
Mit Blick auf die Zahlen sagte ein Börsianer: 'Der Kursverlauf von MAN wird derzeit von der Strategie von VW bewegt - die Fundamentaldaten spielen kaum eine Rolle.' Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sprach zwar von einem besser als erwarteten Auftragseingang, das operative Ergebnis habe ihn aber enttäuscht. Der Umsatz habe den Erwartungen entsprochen. Die gute Auftragslage sollte aus seiner Sicht die Umsatzentwicklung in den kommenden Quartalen unterstützen. Aber auch Punzet sieht nur begrenzten Einfluss der Fundamentaldaten auf die Aktienkursentwicklung von MAN. Er bewertet den Titel mit 'Hold'.
BERENBERG SIEHT NACHLASSENDE NACHFRAGE NACH MAN-AKTIE
Stephan Klepp von der Berenberg Bank bestätigte unterdessen seine Verkaufsempfehlung ('Sell') für die MAN-Aktie. Das Preisziel sieht er weiterhin bei 80 Euro, also deutlich unter dem aktuellen Kurs. Der Analyst geht davon aus, dass die Nachfrage der Anleger nach MAN-Aktien deutlich zurückgehen wird, da die Papiere bereits jetzt signifikant höher bewertet seien als die von Wettbewerbern. Außerdem rechne er damit, dass VW nach der Machtübernahme beim Lkw-Bauer keinerlei Angebot an die Minderheitseigner machen wird, um diese herauszudrängen ('Squeeze Out') - worauf vielleicht einige Anleger spekulieren./fat/tav/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - MAN
Der zum VW-Konzern
TAGE IM DAX GEZÄHLT
Börsianer spekulieren indes vor allem auf das Ausscheiden des Konzerns aus dem Dax
Mit Blick auf die Zahlen sagte ein Börsianer: 'Der Kursverlauf von MAN wird derzeit von der Strategie von VW bewegt - die Fundamentaldaten spielen kaum eine Rolle.' Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sprach zwar von einem besser als erwarteten Auftragseingang, das operative Ergebnis habe ihn aber enttäuscht. Der Umsatz habe den Erwartungen entsprochen. Die gute Auftragslage sollte aus seiner Sicht die Umsatzentwicklung in den kommenden Quartalen unterstützen. Aber auch Punzet sieht nur begrenzten Einfluss der Fundamentaldaten auf die Aktienkursentwicklung von MAN. Er bewertet den Titel mit 'Hold'.
BERENBERG SIEHT NACHLASSENDE NACHFRAGE NACH MAN-AKTIE
Stephan Klepp von der Berenberg Bank bestätigte unterdessen seine Verkaufsempfehlung ('Sell') für die MAN-Aktie. Das Preisziel sieht er weiterhin bei 80 Euro, also deutlich unter dem aktuellen Kurs. Der Analyst geht davon aus, dass die Nachfrage der Anleger nach MAN-Aktien deutlich zurückgehen wird, da die Papiere bereits jetzt signifikant höher bewertet seien als die von Wettbewerbern. Außerdem rechne er damit, dass VW nach der Machtübernahme beim Lkw-Bauer keinerlei Angebot an die Minderheitseigner machen wird, um diese herauszudrängen ('Squeeze Out') - worauf vielleicht einige Anleger spekulieren./fat/tav/he