(Neu: Analystenkommentar von Equinet)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem weiteren Rückschlag für den wichtigen Umsatzträger Erbitux haben die Aktien der Merck KGaA am Dienstag etwas deutlicher nachgegeben als der Gesamtmarkt. Am Vormittag ging es für die Pharma- und Chemietitel um 1,25 Prozent auf 93,66 Euro nach unten. Den Dax drückten weitere Gewinnmitnahmen derweil um 0,94 Prozent auf 7.333,92 Punkte.
Merck hatte am Morgen mitgeteilt, dass der Antrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) auf Indikationserweiterung für eine Lungenkrebsvariante zurückgezogen. Zur Begründung wurde angeführt, dass weitere Studiendaten notwendig gewesen wären. Anfang Juli hatte Merck in einer Studie zum fortgeschrittenen Magenkarzinom bereits das erhoffte Ergebnis verfehlt.
EQUINET: ERWARTUNGEN DÜRFTEN BEREITS GERING GEWESEN SEIN
Der bereits dritte Rückschlag für Erbitux sei zwar ganz offensichtlich keine gute Nachricht, schrieb Equinet-Analyst Edouard Aubery in einer ersten Reaktion. Die Erwartungen dürften allerdings bereits recht gering gewesen sein, nachdem das Management wiederholt eine nur geringe Erfolgschance des Programms betont habe. Auch die Entscheidung mit dem Wirkstoff TH-302 in eine Phase-III-Studie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs zu gehen sei keine größere Überraschung. Gemeinsam mit dem Partner Threshold will Merck die Daten zur Phase IIb im Rahmen der vom 28. September bis 2. Oktober 2012 in Wien stattfindenden Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) vorstellen.
Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff rechnete in Reaktion auf die Erbitux-Meldung bereits mit Gewinnmitnahmen. Nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA sich bereits im November 2009 negativ zum Einsatz von Erbitux beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) geäußert hatte, habe der Markt aber wohl damit rechnen dürfen. Gleichwohl zeige der Schritt, warum Merck Serono umstrukturiert wird. Das Unternehmen habe noch keine gut gefüllte Pipeline von Wirkstoffen in marktnahen Entwicklungsstadien, und bis dahin werde auch noch einige Zeit verstreichen, so Wendorff. Er bewertet Merck KGaA mit 'Hold'./ag/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem weiteren Rückschlag für den wichtigen Umsatzträger Erbitux haben die Aktien der Merck KGaA
Merck hatte am Morgen mitgeteilt, dass der Antrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) auf Indikationserweiterung für eine Lungenkrebsvariante zurückgezogen. Zur Begründung wurde angeführt, dass weitere Studiendaten notwendig gewesen wären. Anfang Juli hatte Merck in einer Studie zum fortgeschrittenen Magenkarzinom bereits das erhoffte Ergebnis verfehlt.
EQUINET: ERWARTUNGEN DÜRFTEN BEREITS GERING GEWESEN SEIN
Der bereits dritte Rückschlag für Erbitux sei zwar ganz offensichtlich keine gute Nachricht, schrieb Equinet-Analyst Edouard Aubery in einer ersten Reaktion. Die Erwartungen dürften allerdings bereits recht gering gewesen sein, nachdem das Management wiederholt eine nur geringe Erfolgschance des Programms betont habe. Auch die Entscheidung mit dem Wirkstoff TH-302 in eine Phase-III-Studie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs zu gehen sei keine größere Überraschung. Gemeinsam mit dem Partner Threshold will Merck die Daten zur Phase IIb im Rahmen der vom 28. September bis 2. Oktober 2012 in Wien stattfindenden Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) vorstellen.
Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff rechnete in Reaktion auf die Erbitux-Meldung bereits mit Gewinnmitnahmen. Nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA sich bereits im November 2009 negativ zum Einsatz von Erbitux beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) geäußert hatte, habe der Markt aber wohl damit rechnen dürfen. Gleichwohl zeige der Schritt, warum Merck Serono umstrukturiert wird. Das Unternehmen habe noch keine gut gefüllte Pipeline von Wirkstoffen in marktnahen Entwicklungsstadien, und bis dahin werde auch noch einige Zeit verstreichen, so Wendorff. Er bewertet Merck KGaA mit 'Hold'./ag/rum