(Neu: Commerzbank aktualisiert, WestLB, Silvia Quandt)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Siemens haben am Mittwoch nach der Quartalsbilanz des Elektrokonzerns im Dax-Mittelfeld etwas stärker als der Leitindex zugelegt. Die Papiere verteuerten sich am Vormittag um 1,52 Prozent auf 70,87 Euro. Der Dax stand nur mit 1,14 Prozent im Plus.
Händlern zufolge wurde die Aktie zunächst von einer mit Enttäuschung aufgenommenen Auftragslage belastet. Auf den zweiten Blick habe dieser Aspekt aber immer weiter an Gewicht verloren. Die gekappte Gewinnprognose des Elektrokonzerns sei dagegen erwartet worden und sollte in dem Kursrutsch um bis zu 15 Prozent seit Mitte März eingearbeitet sein, zeigten sich Händler am Morgen einig. Wegen der Probleme im Windkraftgeschäft und hohen Abschreibungen auf seine Telefonnetztochter NSN erwartet Siemens nun statt eines Gewinns von 6 Milliarden Euro aus dem fortgeführten Geschäft im Geschäftsjahr nur noch einen Überschuss von 5,2 bis 5,4 Milliarden. Die Ziele für den Auftragseingang und den Umsatz bleiben dagegen bestehen, was einem Händler zufolge positiv auf die Aktien wirken sollte. Operativ lief es im Großen und Ganzen rund. Der Umsatz legte wegen des immer noch dicken Auftragspolsters zu. Analysten hatten hier mit einem weniger starken Plus gerechnet.
ANALYSTEN STUFEN HOCH
Die Commerzbank hat Siemens nach den Zahlen und einer Telefonkonferenz von 'Hold' auf 'Buy' hochgestuft und das Kursziel von 75,00 auf 82,00 Euro angehoben. Nachdem sich die Bewertung der Aktie und auch die Markterwartungen für die Geschäftsentwicklung ermäßigt hätten, habe er seine vorsichtige Einschätzung des Elektrokonzerns überdacht, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel. Die Bewertung sei attraktiv und ein Großteil der negativen Einschätzung bereits eingepreist. Ungeachtet diverser konjunktureller und geschäftlicher Risiken sei Siemens ein Unternehmen mit guten Margen, einer starken Bilanz und hohen Liquiditätsrückflüssen.
WestLB-Analyst Thomas Langer hob seine Empfehlung nach den Zahlen von 'Neutral' auf 'Add' und setzte das Kursziel auf 80,00 Euro. Der Umsatz sei besser als erwartet ausgefallen und grundsätzlich habe die Entwicklung der Margen in den Sparten auch positiv überrascht. Die Frage vor den Zahlen sei gewesen, wie stark Siemens seine Gewinnschätzung zurücknimmt. Er wertet die neue Zielsetzung 'stark'. Da er davon ausgeht, dass die Reduzierung stark genug ausgefallen ist und er sie nun auf einem realistischen Niveau sieht, stuft er hoch.
DU BANK BLEIBT AUCH AUF 'BUY'
DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger zufolge entsprechen der Gewinn und auch die reduzierten Prognosen den Markterwartungen. Auf den ersten Blick erscheine aber der Auftragseingang ziemlich enttäuschend. Das liege aber vor allem an fehlenden Großaufträgen im Energie- und im Eisenbahngeschäft. Die starken Schwankungen bei den Großaufträgen und der recht hohe Vergleichswert aus dem Vorjahr relativiere das. Die Gewinnwarnung komme indes nicht überraschend. Oblinger bleibt auf 'Buy' und stellt den Fairen Wert 'Under Review'.
Er sehe die neuen Nachrichten negativ und wird sein Modell entsprechend überarbeiten, schränkte indes Analyst Eerik Budarz von Silvia Quandt ein. Auch wenn die Entwicklungen bei Siemens nicht vollkommen überraschend seien. Das zweite Quartal habe nicht nur eine Reduzierung der Zielsetzung gebracht, sondern auch ein aus seiner Sicht enttäuschende Verhältnis vom Auftragseingang zum Umsatz (book-to-bill ratio)./fat/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Siemens
Händlern zufolge wurde die Aktie zunächst von einer mit Enttäuschung aufgenommenen Auftragslage belastet. Auf den zweiten Blick habe dieser Aspekt aber immer weiter an Gewicht verloren. Die gekappte Gewinnprognose des Elektrokonzerns sei dagegen erwartet worden und sollte in dem Kursrutsch um bis zu 15 Prozent seit Mitte März eingearbeitet sein, zeigten sich Händler am Morgen einig. Wegen der Probleme im Windkraftgeschäft und hohen Abschreibungen auf seine Telefonnetztochter NSN erwartet Siemens nun statt eines Gewinns von 6 Milliarden Euro aus dem fortgeführten Geschäft im Geschäftsjahr nur noch einen Überschuss von 5,2 bis 5,4 Milliarden. Die Ziele für den Auftragseingang und den Umsatz bleiben dagegen bestehen, was einem Händler zufolge positiv auf die Aktien wirken sollte. Operativ lief es im Großen und Ganzen rund. Der Umsatz legte wegen des immer noch dicken Auftragspolsters zu. Analysten hatten hier mit einem weniger starken Plus gerechnet.
ANALYSTEN STUFEN HOCH
Die Commerzbank hat Siemens nach den Zahlen und einer Telefonkonferenz von 'Hold' auf 'Buy' hochgestuft und das Kursziel von 75,00 auf 82,00 Euro angehoben. Nachdem sich die Bewertung der Aktie und auch die Markterwartungen für die Geschäftsentwicklung ermäßigt hätten, habe er seine vorsichtige Einschätzung des Elektrokonzerns überdacht, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel. Die Bewertung sei attraktiv und ein Großteil der negativen Einschätzung bereits eingepreist. Ungeachtet diverser konjunktureller und geschäftlicher Risiken sei Siemens ein Unternehmen mit guten Margen, einer starken Bilanz und hohen Liquiditätsrückflüssen.
WestLB-Analyst Thomas Langer hob seine Empfehlung nach den Zahlen von 'Neutral' auf 'Add' und setzte das Kursziel auf 80,00 Euro. Der Umsatz sei besser als erwartet ausgefallen und grundsätzlich habe die Entwicklung der Margen in den Sparten auch positiv überrascht. Die Frage vor den Zahlen sei gewesen, wie stark Siemens seine Gewinnschätzung zurücknimmt. Er wertet die neue Zielsetzung 'stark'. Da er davon ausgeht, dass die Reduzierung stark genug ausgefallen ist und er sie nun auf einem realistischen Niveau sieht, stuft er hoch.
DU BANK BLEIBT AUCH AUF 'BUY'
DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger zufolge entsprechen der Gewinn und auch die reduzierten Prognosen den Markterwartungen. Auf den ersten Blick erscheine aber der Auftragseingang ziemlich enttäuschend. Das liege aber vor allem an fehlenden Großaufträgen im Energie- und im Eisenbahngeschäft. Die starken Schwankungen bei den Großaufträgen und der recht hohe Vergleichswert aus dem Vorjahr relativiere das. Die Gewinnwarnung komme indes nicht überraschend. Oblinger bleibt auf 'Buy' und stellt den Fairen Wert 'Under Review'.
Er sehe die neuen Nachrichten negativ und wird sein Modell entsprechend überarbeiten, schränkte indes Analyst Eerik Budarz von Silvia Quandt ein. Auch wenn die Entwicklungen bei Siemens nicht vollkommen überraschend seien. Das zweite Quartal habe nicht nur eine Reduzierung der Zielsetzung gebracht, sondern auch ein aus seiner Sicht enttäuschende Verhältnis vom Auftragseingang zum Umsatz (book-to-bill ratio)./fat/rum