(Neu: Analystenkommentare der UBS und von Nomura.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ThyssenKrupp waren am Mittwoch nach Halbjahreszahlen der unangefochtene Spitzenreiter im Dax. Am Vormittag verteuerten sich die Aktien des Industriekonzerns um mehr als fünf Prozent auf 15,890 Euro. Der deutsche Leitindex pendelte zeitgleich zwischen Gewinnen und Verlusten.
Der geplante Ausstieg aus dem völlig misslungenen Amerika-Abenteuer wird für den Industriekonzern immer teurer. Das Unternehmen schrieb nach eigenen Angaben in der Bilanz für die Ende März abgelaufene erste Hälfte seines Geschäftsjahres weitere 683 Millionen Euro auf die Stahlwerke in Brasilien und den USA ab. Die neuerlichen Abschreibungen führten erneut zu einem hohen Konzernverlust. Händler zeigten sich in ersten Reaktionen enttäuscht von der Halbjahresbilanz. Allerdings sei der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im zweiten Quartal etwas besser als erwartet ausgefallen, schränkte einer ein.
HÄNDLER UND ANALYSTEN ZUFRIEDEN MIT VERKAUFS-PROZESS
Wie Händler betonten, liege der Fokus der Marktakteure vor allem auf der Entwicklung des US-Geschäftes und dessen möglichen Verkauf. Es werde schon in naher Zukunft mit einem Abschluss gerechnet und es deute sich ein Verkaufspreis von etwa 3,2 Milliarden Euro an. Damit bliebe das befürchtete Desaster aus, kommentierte ein Börsianer.
Ein Analyst zielte in seiner ersten Einschätzung auch auf das bereinigte EBIT ab, das im zweiten Geschäftsquartal klar über den Konsensschätzungen gelegen habe. Der Gewinn je Aktie habe im zweiten Geschäftsquartal ebenfalls klar über den durchschnittlichen Schätzungen gelegen. Der Experte rechnet mit einer positiven Kursreaktion und begründete diese auch mit der wachsenden Zuversicht des Unternehmens, mit dem geplanten Verkauf von Steel Americas voran zu kommen. Der Kommentar von UBS-Analyst Carsten Riek ging in eine ähnlich Richtung. Das bereinigte EBIT im zweiten Quartal sei klar besser als erwartet ausgefallen und der Verkauf der US-Stahlwerke könnte schon bald abgeschlossen sein. Zudem habe es nichts in Richtung Kapitalerhöhung gegeben.
Wie Analyst Neil Sampat von Nomura in einer aktuellen Studie schrieb, liege die neue Bewertung des zum Verkauf stehenden Stahlgeschäfts in Amerika mit 3,4 Milliarden Euro weiterhin über den Markterwartungen. Der Konzern dürfte aus Gründen der Verhandlungstaktik die Sparte kaum unterhalb der eingegangenen Angebote bewerten, der geringe Umfang der Abschreibung dürfte vom Markt aber positiv aufgenommen werden. Sampat empfiehlt die Aktien zum Kauf./rum/mis
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ThyssenKrupp waren am Mittwoch nach Halbjahreszahlen der unangefochtene Spitzenreiter im Dax
Der geplante Ausstieg aus dem völlig misslungenen Amerika-Abenteuer wird für den Industriekonzern immer teurer. Das Unternehmen schrieb nach eigenen Angaben in der Bilanz für die Ende März abgelaufene erste Hälfte seines Geschäftsjahres weitere 683 Millionen Euro auf die Stahlwerke in Brasilien und den USA ab. Die neuerlichen Abschreibungen führten erneut zu einem hohen Konzernverlust. Händler zeigten sich in ersten Reaktionen enttäuscht von der Halbjahresbilanz. Allerdings sei der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im zweiten Quartal etwas besser als erwartet ausgefallen, schränkte einer ein.
HÄNDLER UND ANALYSTEN ZUFRIEDEN MIT VERKAUFS-PROZESS
Wie Händler betonten, liege der Fokus der Marktakteure vor allem auf der Entwicklung des US-Geschäftes und dessen möglichen Verkauf. Es werde schon in naher Zukunft mit einem Abschluss gerechnet und es deute sich ein Verkaufspreis von etwa 3,2 Milliarden Euro an. Damit bliebe das befürchtete Desaster aus, kommentierte ein Börsianer.
Ein Analyst zielte in seiner ersten Einschätzung auch auf das bereinigte EBIT ab, das im zweiten Geschäftsquartal klar über den Konsensschätzungen gelegen habe. Der Gewinn je Aktie habe im zweiten Geschäftsquartal ebenfalls klar über den durchschnittlichen Schätzungen gelegen. Der Experte rechnet mit einer positiven Kursreaktion und begründete diese auch mit der wachsenden Zuversicht des Unternehmens, mit dem geplanten Verkauf von Steel Americas voran zu kommen. Der Kommentar von UBS-Analyst Carsten Riek ging in eine ähnlich Richtung. Das bereinigte EBIT im zweiten Quartal sei klar besser als erwartet ausgefallen und der Verkauf der US-Stahlwerke könnte schon bald abgeschlossen sein. Zudem habe es nichts in Richtung Kapitalerhöhung gegeben.
Wie Analyst Neil Sampat von Nomura in einer aktuellen Studie schrieb, liege die neue Bewertung des zum Verkauf stehenden Stahlgeschäfts in Amerika mit 3,4 Milliarden Euro weiterhin über den Markterwartungen. Der Konzern dürfte aus Gründen der Verhandlungstaktik die Sparte kaum unterhalb der eingegangenen Angebote bewerten, der geringe Umfang der Abschreibung dürfte vom Markt aber positiv aufgenommen werden. Sampat empfiehlt die Aktien zum Kauf./rum/mis