(Neu: Analystenkommentar der DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - ThyssenKrupp haben am Freitag nach einem Bericht über die Reaktion des Stahlkonzerns auf die Offerten für Steel Americas schwach notiert. Daneben richtet sich der Blick auf die Hauptversammlung des Stahlkonzerns, bei der es im weiteren Verlauf durchaus turbulent zugehen könnte. Zuletzt fielen die Papiere um 1,47 Prozent auf 18,13 Euro. Der Dax verlor zeitgleich 0,10 Prozent.
Laut 'Handelsblatt' (HB) ist der Industrie- und Stahlkonzern unzufrieden mit den Angeboten für seine amerikanischen Stahlwerke und 'hat daher die Interessenten aufgefordert, ihre Offerten nachzubessern', zitiert die Zeitung aus Verhandlungskreisen. Die Essener wollen mit dem Verkauf mindestens den Buchwert von 3,9 Milliarden Euro (rund 5,2 Milliarden US-Dollar) erlösen. Am Vortag hatte das 'Wall Street Journal' (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass ArcelorMittal 1,5 Milliarden US-Dollar für das Stahlwerk im US-amerikanischen Bundesstaat Alabama bietet. Zudem habe der brasilianische Konzern CSN eine Offerte von 3,8 Milliarden Dollar für das US-Werk sowie für einen Mehrheitsanteil an dem ThyssenKrupp-Werk in Brasilien abgegeben.
Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel hält höhere Angebote durchaus für möglich. Das gelte insbesondere, da die Finanzkraft von ArcelorMittal nach der jüngsten Kapitalerhöhung gestiegen sei. Sollte ThyssenKrupp insgesamt vier Milliarden Euro statt der von ihm geschätzten 3,5 Milliarden Euro erhalten, könnte das Kursziel um einen Euro steigen. Das aktuelle Kursziel lautet 21,00 Euro und die Einstufung 'Buy'.
HV IM BLICK - ANALYST RECHNET NICHT MIT RÜCKTRITT DES CHEFAUFSEHERS
Nach Milliardenverlusten und Affären könnte es auf der laufenden Hauptversammlung des Stahlkonzerns turbulent zugehen. Bereits zuvor war ThyssenKrupp-Chefaufseher Gerhard Cromme in die Kritik geraten. Unter Berufung auf das Umfeld des Managers berichtete das 'Handelsblatt' am Donnerstag, der 69-Jährige wolle bei dem Aktionärstreffen um seinen Ruf kämpfen und zu allen Vorwürfen Stellung nehmen. Aktionärsvertreter wollen eine namentliche Abstimmung über die Entlastung jedes einzelnen Aufsichtsratsmitglieds fordern. Kurz vor Beginn der Hauptversammlung stärkte der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrates, Berthold Beitz, Cromme indes erneut den Rücken.
Ein Rückzug von Cromme ist möglich, aufgrund der Unterstützung durch Beitz aber nicht sehr wahrscheinlich, schrieb DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp in einem Kommentar. Mit Eckdaten zum ersten Quartal rechnet der Experte noch nicht, auch wenn diese in der Vergangenheit teilweise auf der Hauptversammlung vorgelegt worden seien. Die Einstufung des Experten lautet 'Halten' bei einem fairen Wert von 17,00 Euro. Schachel von der Commerzbank rechnet mit keinem Erfolg beim möglichen Widerstand der Aktionäre gegen die aktuelle Konzernführung./mis/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - ThyssenKrupp
Laut 'Handelsblatt' (HB) ist der Industrie- und Stahlkonzern unzufrieden mit den Angeboten für seine amerikanischen Stahlwerke und 'hat daher die Interessenten aufgefordert, ihre Offerten nachzubessern', zitiert die Zeitung aus Verhandlungskreisen. Die Essener wollen mit dem Verkauf mindestens den Buchwert von 3,9 Milliarden Euro (rund 5,2 Milliarden US-Dollar) erlösen. Am Vortag hatte das 'Wall Street Journal' (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass ArcelorMittal
Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel hält höhere Angebote durchaus für möglich. Das gelte insbesondere, da die Finanzkraft von ArcelorMittal nach der jüngsten Kapitalerhöhung gestiegen sei. Sollte ThyssenKrupp insgesamt vier Milliarden Euro statt der von ihm geschätzten 3,5 Milliarden Euro erhalten, könnte das Kursziel um einen Euro steigen. Das aktuelle Kursziel lautet 21,00 Euro und die Einstufung 'Buy'.
HV IM BLICK - ANALYST RECHNET NICHT MIT RÜCKTRITT DES CHEFAUFSEHERS
Nach Milliardenverlusten und Affären könnte es auf der laufenden Hauptversammlung des Stahlkonzerns turbulent zugehen. Bereits zuvor war ThyssenKrupp-Chefaufseher Gerhard Cromme in die Kritik geraten. Unter Berufung auf das Umfeld des Managers berichtete das 'Handelsblatt' am Donnerstag, der 69-Jährige wolle bei dem Aktionärstreffen um seinen Ruf kämpfen und zu allen Vorwürfen Stellung nehmen. Aktionärsvertreter wollen eine namentliche Abstimmung über die Entlastung jedes einzelnen Aufsichtsratsmitglieds fordern. Kurz vor Beginn der Hauptversammlung stärkte der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrates, Berthold Beitz, Cromme indes erneut den Rücken.
Ein Rückzug von Cromme ist möglich, aufgrund der Unterstützung durch Beitz aber nicht sehr wahrscheinlich, schrieb DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp in einem Kommentar. Mit Eckdaten zum ersten Quartal rechnet der Experte noch nicht, auch wenn diese in der Vergangenheit teilweise auf der Hauptversammlung vorgelegt worden seien. Die Einstufung des Experten lautet 'Halten' bei einem fairen Wert von 17,00 Euro. Schachel von der Commerzbank rechnet mit keinem Erfolg beim möglichen Widerstand der Aktionäre gegen die aktuelle Konzernführung./mis/rum