(Neu: Abstufung durch Warburg Research, Schlusskurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Salzgitter haben am Mittwoch nach einem gesenkten Ausblick für das Stahlgeschäft deutlich an Boden verloren. Deutschlands zweitgrößter Stahlkocher rechnet nun für diesen Unternehmensbereich im laufenden Jahr mit einem Verlust, nachdem zuvor noch ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht gestellt worden war. In den übrigen Sparten bleiben die Jahresziele unverändert. Die Papiere schlossen mit einem Minus von 4,92 Prozent bei 32,495 Euro, während der MDax um 0,51 Prozent zulegte. Am Vormittag war die Aktie auf 31,915 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit September 2005 gefallen.
Ein Börsianer sagte: 'Die Gewinnwarnung für den Stahlbereich sollte nicht wirklich überraschen. Die Aktien dürften aber trotzdem leiden, denn die neue Prognose für die Gruppe liegt deutlich unter den aktuellen Analystenprognosen bei rund 190 Millionen Euro.' Im Bereich Röhren, Handel und Dienstleistungen peilen die Niedersachsen weiter Gewinne an, wie Salzgitter am Vorabend mitteilte. Im Bereich Technologie werde - wie im Mai angekündigt - mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet. Ein weiterer Börsianer verwies auf die wichtige charttechnische Unterstützung für die Aktien im Bereich 33 Euro. Nachdem diese durchbrochen wurde habe sich der Verkaufsdruck nochmal erhöht und dann wurde auch das Tief vom Vorjahr bei 32,43 Euro durchschlagen.
WESTLB STUFT AB
Analysten reagierten am Morgen negativ. Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank sieht die anhaltend unbefriedigenden Margen im Stahlgeschäft nicht als Salzgitter-spezifisches Problem. Die erste Gewinnwarnung aus dem Sektor in dieser Berichtssaison dürfte von schwachen Ergebnissen und enttäuschenden Ausblicken aus dem gesamten Sektor gefolgt werden. Für Salzgitter dürften die durchschnittlichen Erwartungen nun dennoch für dieses und das kommende Jahr massiv reduziert werden und daher sei mit einer signifikant negativen Kursreaktion zu rechnen. Schachel bewertet Salzgitter zuletzt mit 'Add' und dem Kursziel 48,00 Euro.
Die WestLB stufte nach der Gewinnwarnung für die Stahlsparte von 'Add' auf 'Neutral' ab. Analyst Ralf Dörper reduzierte seine Prognosen und hält angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten eine Bewertung der Aktien auf historisch niedrigem Niveau in etwa auf Höhe des 0,5-fachen Nettoinventarwertes (NAV) für gerechtfertigt. Sein Kursziel von zuvor 40,00 Euro hat Dörper definitionsgemäß gestrichen.
WARBURG SENKT EINSTUFUNG UND KURSZIEL
Warburg Research hat Salzgitter von 'Buy' auf 'Hold' abgestuft und das Kursziel von 49,00 auf 37,00 Euro gesenkt. Die Nachfrage sei nicht das Problem, wohl aber die schlichtweg zu niedrigen Preise, schrieben die Analysten in einer aktuellen Studie. Sie revidierten ihre Schätzungen für den MDax-Konzern nach unten. Das zunehmend düstere Konjunkturbild sei dabei berücksichtigt worden. In naher Zukunft dürften positive Nachrichten Mangelware sein, hieß es./edh/fat/ck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Salzgitter
Ein Börsianer sagte: 'Die Gewinnwarnung für den Stahlbereich sollte nicht wirklich überraschen. Die Aktien dürften aber trotzdem leiden, denn die neue Prognose für die Gruppe liegt deutlich unter den aktuellen Analystenprognosen bei rund 190 Millionen Euro.' Im Bereich Röhren, Handel und Dienstleistungen peilen die Niedersachsen weiter Gewinne an, wie Salzgitter am Vorabend mitteilte. Im Bereich Technologie werde - wie im Mai angekündigt - mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet. Ein weiterer Börsianer verwies auf die wichtige charttechnische Unterstützung für die Aktien im Bereich 33 Euro. Nachdem diese durchbrochen wurde habe sich der Verkaufsdruck nochmal erhöht und dann wurde auch das Tief vom Vorjahr bei 32,43 Euro durchschlagen.
WESTLB STUFT AB
Analysten reagierten am Morgen negativ. Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank sieht die anhaltend unbefriedigenden Margen im Stahlgeschäft nicht als Salzgitter-spezifisches Problem. Die erste Gewinnwarnung aus dem Sektor in dieser Berichtssaison dürfte von schwachen Ergebnissen und enttäuschenden Ausblicken aus dem gesamten Sektor gefolgt werden. Für Salzgitter dürften die durchschnittlichen Erwartungen nun dennoch für dieses und das kommende Jahr massiv reduziert werden und daher sei mit einer signifikant negativen Kursreaktion zu rechnen. Schachel bewertet Salzgitter zuletzt mit 'Add' und dem Kursziel 48,00 Euro.
Die WestLB stufte nach der Gewinnwarnung für die Stahlsparte von 'Add' auf 'Neutral' ab. Analyst Ralf Dörper reduzierte seine Prognosen und hält angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten eine Bewertung der Aktien auf historisch niedrigem Niveau in etwa auf Höhe des 0,5-fachen Nettoinventarwertes (NAV) für gerechtfertigt. Sein Kursziel von zuvor 40,00 Euro hat Dörper definitionsgemäß gestrichen.
WARBURG SENKT EINSTUFUNG UND KURSZIEL
Warburg Research hat Salzgitter von 'Buy' auf 'Hold' abgestuft und das Kursziel von 49,00 auf 37,00 Euro gesenkt. Die Nachfrage sei nicht das Problem, wohl aber die schlichtweg zu niedrigen Preise, schrieben die Analysten in einer aktuellen Studie. Sie revidierten ihre Schätzungen für den MDax-Konzern nach unten. Das zunehmend düstere Konjunkturbild sei dabei berücksichtigt worden. In naher Zukunft dürften positive Nachrichten Mangelware sein, hieß es./edh/fat/ck