(neu: Schlusskurs, Details zum Handelsverlauf, Nordamerika)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz eines guten Ausblicks haben sich die Aktien von SAP am Freitag dem Sog des schwachen Gesamtmarkts nicht entziehen können. Die Titel hatten nach der überraschenden Bekanntgabe von vorläufigen Zahlen und einem guten Quartalsausblick zwar zwischenzeitig um mehr als zwei Prozent zugelegt, bis Börsenschluss rutschten die Papiere aber wieder deutlich in negatives Terrain. Mit einem Kursverlust von 1,44 Prozent auf 49,94 Euro schlossen SAP damit aber noch besser als der Dax , der um 2,36 Prozent auf 6.583,90 Punkte nachgab.
Die Zahlen für das erste Quartal seien zwar gemischt ausgefallen, kommentierten Händler. Allerdings habe das Unternehmen seine Jahresprognose entgegen aller Befürchtungen bestätigt, und der Ausblick auf das zweite Quartal sei sogar besser als erwartet. Dies habe die Aktie gestützt und die Anleger besänftigt. Das Softwareunternehmen erwartet ein starkes Quartal und einen Anstieg bei den Software-Umsätzen zwischen 15 und 20 Prozent.
Bereits am Morgen hatten Spekulationen über ein schwächeres Nordamerika-Geschäft den Titel belastet und in die Minuszone gedrückt. 'Diese Spekulationen haben sich allerdings bewahrheitet', sagte ein weiterer Händler. Tatsächlich war das Jahr für SAP im wichtigen Nordamerika-Markt und auch in einigen europäischen Märkten unter den ursprünglich erhofften Marken angelaufen. Die schlechte Stimmung für SAP sei aber schlichtweg überzogen gewesen, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade.
GERINGERE LIZENZERLÖSE ALS ERWARTET
Mit Lizenzerlösen von 637 Millionen Euro und einem Wachstum von 7,5 Prozent hatte SAP deutlich unter den Erwartungen des Marktes gelegen. Auch die operative Marge von 24,8 Prozent enttäuschte die Branchenexperten. 'Es ist aber gut zu hören, dass es sich um ein Vertriebsproblem und nicht um ein Problem der Produktpipeline handelt', sagte ein Beobachter. Trotzdem seien nun die Erwartungen an die restlichen Quartale sehr hoch. Ein weiterer Börsianer verwies darauf, dass laut SAP die Vertriebsschwierigkeiten in Nordamerika bereits behoben seien. Vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen seinen USA-Chef ausgewechselt. Im Heimatmarkt vom Konkurrenzen Oracle tut sich SAP seit Jahren trotz zahlreicher Offensiven schwer, Fuß zu fassen.
BARCLAYS-STUDIE
Auch die Erwartungen von Analyst Gerardus Vos von Barclays Capital konnte SAP nicht erfüllen. Er hatte mit Lizenzerlösen in Höhe von 672 Millionen Euro gerechnet. Gleichwohl hatte er vor Veröffentlichung der Zahlen in einer Studie die SAP-Aktie mit 'Overweight' und einem Kursziel von 52,00 Euro bestätigt. Der Experte hatte nach einer Überprüfung der Vertriebskanäle aber mit einem Rückgang der Lizenzerlöse gerechnet. An seiner positiven Haltung zur SAP-Aktie ändere dies aber nichts, so Vos.
Commerzbank-Experte Thomas Becker bestätigte seine Empfehlung, den Titel zu halten ('Hold'). Das Kursziel beließ er bei 48,00 Euro. Angesichts des bestätigten Ausblicks für das Gesamtjahr sehe er keine Veranlassung, seine Einschätzung zu ändern, so der Analyst./tav/rum/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz eines guten Ausblicks haben sich die Aktien von SAP
Die Zahlen für das erste Quartal seien zwar gemischt ausgefallen, kommentierten Händler. Allerdings habe das Unternehmen seine Jahresprognose entgegen aller Befürchtungen bestätigt, und der Ausblick auf das zweite Quartal sei sogar besser als erwartet. Dies habe die Aktie gestützt und die Anleger besänftigt. Das Softwareunternehmen erwartet ein starkes Quartal und einen Anstieg bei den Software-Umsätzen zwischen 15 und 20 Prozent.
Bereits am Morgen hatten Spekulationen über ein schwächeres Nordamerika-Geschäft den Titel belastet und in die Minuszone gedrückt. 'Diese Spekulationen haben sich allerdings bewahrheitet', sagte ein weiterer Händler. Tatsächlich war das Jahr für SAP im wichtigen Nordamerika-Markt und auch in einigen europäischen Märkten unter den ursprünglich erhofften Marken angelaufen. Die schlechte Stimmung für SAP sei aber schlichtweg überzogen gewesen, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade.
GERINGERE LIZENZERLÖSE ALS ERWARTET
Mit Lizenzerlösen von 637 Millionen Euro und einem Wachstum von 7,5 Prozent hatte SAP deutlich unter den Erwartungen des Marktes gelegen. Auch die operative Marge von 24,8 Prozent enttäuschte die Branchenexperten. 'Es ist aber gut zu hören, dass es sich um ein Vertriebsproblem und nicht um ein Problem der Produktpipeline handelt', sagte ein Beobachter. Trotzdem seien nun die Erwartungen an die restlichen Quartale sehr hoch. Ein weiterer Börsianer verwies darauf, dass laut SAP die Vertriebsschwierigkeiten in Nordamerika bereits behoben seien. Vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen seinen USA-Chef ausgewechselt. Im Heimatmarkt vom Konkurrenzen Oracle
BARCLAYS-STUDIE
Auch die Erwartungen von Analyst Gerardus Vos von Barclays Capital konnte SAP nicht erfüllen. Er hatte mit Lizenzerlösen in Höhe von 672 Millionen Euro gerechnet. Gleichwohl hatte er vor Veröffentlichung der Zahlen in einer Studie die SAP-Aktie mit 'Overweight' und einem Kursziel von 52,00 Euro bestätigt. Der Experte hatte nach einer Überprüfung der Vertriebskanäle aber mit einem Rückgang der Lizenzerlöse gerechnet. An seiner positiven Haltung zur SAP-Aktie ändere dies aber nichts, so Vos.
Commerzbank-Experte Thomas Becker bestätigte seine Empfehlung, den Titel zu halten ('Hold'). Das Kursziel beließ er bei 48,00 Euro. Angesichts des bestätigten Ausblicks für das Gesamtjahr sehe er keine Veranlassung, seine Einschätzung zu ändern, so der Analyst./tav/rum/he