FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach gesenkten Jahreszielen haben die Aktien von Leoni am Dienstag im vorbörslichen Handel zu den größten Verlierern gezählt. Sie büßten beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) 1,58 Prozent auf 26,10 Euro ein.
Europas größter Hersteller von Bordnetz-Systemen hatte am Vorabend seine Prognosen für das laufende Jahr gekappt. Wegen eines sich abschwächenden Geschäfts im laufenden vierten Quartal rechnet Leoni nur noch mit einem Jahresumsatz von rund 3,75 Milliarden Euro, nach bisher 3,8 bis 3,9 Milliarden Euro. Die Erwartung an den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde auf etwa 235 Millionen Euro zurückgeschraubt. Zuvor war eine Spanne von 255 bis 275 Millionen Euro genannt worden.
'NEUER AUSBLICK NOCH ZU OPTIMISTISCH'
Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank sah nicht nur auf den bekanntgebenen Geschäftsbericht am Montagabend, sondern erinnerte auch an das kurz davor in der 'Financial Times Deutschland' (FTD/Montagausgabe) veröffentlichte Interview mit Vorstandschef Klaus Probst. 'Nachdem in der Presse das Ziel einer siebenprozentigen Marge im Jahr 2013 zurückgezogen wurde, hat Leoni dann noch einen vorläufigen Quartalsbericht veröffentlicht, und dort die Ziele für 2012 gesenkt - und das zum zweiten Mal in diesem Jahr.' Er hält den neuen Ausblick immer noch für zu optimistisch hinsichtlich der Margenerwartung. Daher senkte er seine Schätzungen ein weiteres Mal. Sein Anlageurteil 'Hold' und das Kursziel von 26,00 Euro behielt er allerdings bei.
Leoni habe für seine negativen Nachrichten 'eine zwei-Stufen-Kommunikation' gewählt, meinte Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank. Er verwies dabei ebenfalls auf die Aussagen in dem 'FTD'-Interview und den anschließenden Quartalsbericht. 'Das verwirrt die Aktionäre und dürfte das Vertrauen in die Vorhersagen des Managements nicht gerade fördern.' Schwarz senkte sein Kursziel für die Leoni-Aktien nun von 36,00 auf 28,00 Euro und bekräftigte seine 'Hold'-Einschätzung.
'PROGNOSE-SENKUNG KOMMT NICHT ÜBERRASCHEND'
Ein Händler meinte, die Prognose-Senkung komme nach den Aussagen des Vorstandschefs in der 'FTD' nicht mehr wirklich überraschend. Gerüchte über eine mögliche Gewinnwarnung hätten die Aktien bereits vorher deutlich belastet. Dass sie sich bewahrheitet hätten, dürfte weiter auf den Kurs drücken./ck/zb
Europas größter Hersteller von Bordnetz-Systemen hatte am Vorabend seine Prognosen für das laufende Jahr gekappt. Wegen eines sich abschwächenden Geschäfts im laufenden vierten Quartal rechnet Leoni nur noch mit einem Jahresumsatz von rund 3,75 Milliarden Euro, nach bisher 3,8 bis 3,9 Milliarden Euro. Die Erwartung an den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde auf etwa 235 Millionen Euro zurückgeschraubt. Zuvor war eine Spanne von 255 bis 275 Millionen Euro genannt worden.
'NEUER AUSBLICK NOCH ZU OPTIMISTISCH'
Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank sah nicht nur auf den bekanntgebenen Geschäftsbericht am Montagabend, sondern erinnerte auch an das kurz davor in der 'Financial Times Deutschland' (FTD/Montagausgabe) veröffentlichte Interview mit Vorstandschef Klaus Probst. 'Nachdem in der Presse das Ziel einer siebenprozentigen Marge im Jahr 2013 zurückgezogen wurde, hat Leoni dann noch einen vorläufigen Quartalsbericht veröffentlicht, und dort die Ziele für 2012 gesenkt - und das zum zweiten Mal in diesem Jahr.' Er hält den neuen Ausblick immer noch für zu optimistisch hinsichtlich der Margenerwartung. Daher senkte er seine Schätzungen ein weiteres Mal. Sein Anlageurteil 'Hold' und das Kursziel von 26,00 Euro behielt er allerdings bei.
Leoni habe für seine negativen Nachrichten 'eine zwei-Stufen-Kommunikation' gewählt, meinte Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank. Er verwies dabei ebenfalls auf die Aussagen in dem 'FTD'-Interview und den anschließenden Quartalsbericht. 'Das verwirrt die Aktionäre und dürfte das Vertrauen in die Vorhersagen des Managements nicht gerade fördern.' Schwarz senkte sein Kursziel für die Leoni-Aktien nun von 36,00 auf 28,00 Euro und bekräftigte seine 'Hold'-Einschätzung.
'PROGNOSE-SENKUNG KOMMT NICHT ÜBERRASCHEND'
Ein Händler meinte, die Prognose-Senkung komme nach den Aussagen des Vorstandschefs in der 'FTD' nicht mehr wirklich überraschend. Gerüchte über eine mögliche Gewinnwarnung hätten die Aktien bereits vorher deutlich belastet. Dass sie sich bewahrheitet hätten, dürfte weiter auf den Kurs drücken./ck/zb