FRANKFURT (dpa-AFX) - Siemens-Aktien (ETR:SIE) haben am Dienstag die anhaltende Unsicherheit über eine mögliche Kaufofferte für Alstom (PSE:PALO) (FSE:AOM) zu spüren bekommen. Die Aufsichtsräte des Industriekonzerns beraten über das weitere Vorgehen im Übernahmepoker um den französischen Rivalen. Theoretisch könnte ein Angebot beschlossen werden, wie bereits zum Wochenauftakt aus Unternehmenskreisen verlautete.
Bis zum Dienstagmittag drehten die Papiere des deutschen Industriekonzerns zwar auf plus 0,31 Prozent bei 93,88 Euro. Allerdings hinkten sie damit dem Dax (ETR:DAX) hinterher, der zeitgleich gut ein Prozent höher stand. In der Spitze hatten die Siemens-Aktien am Vormittag rund ein Prozent verloren.
Sollte Siemens die Geschäftsbücher von Alstom prüfen dürfen, würde die Unsicherheit hinsichtlich eines möglichen Zukaufs noch einige Wochen andauern, schrieb Analyst Andreas Willi von JPMorgan in einer Studie. Der Anfang Mai anstehende Strategietag sowie die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal - ursprünglich als mögliche positive Kurstreiber gesehen - könnten dann in den Hintergrund rücken. Grundsätzlich wertet Willi es aber positiv, dass Siemens die Möglichkeiten mit Blick auf Alstom auslotet.
DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic bezeichnete ein potenzielles Angebot für Alstom als strategisch sinnvoll und wohl auch finanzierbar. Die in der Presse genannte, mögliche Bewertung des Energiegeschäfts von zehn bis elf Milliarden Euro entspreche der Bewertung vergleichbarer Unternehmen und wäre angesichts der strategischen Bedeutung vertretbar.