FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Deutschen Telekom haben am Montag von Medienberichten über Verkaufsgespräche um die US-Mobilfunktochter profitiert. Am Vormittag traten die T-Aktien mit 0,04 Prozent im Plus bei 12,465 Euro zwar auf der Stelle. Damit notierten sie jedoch besser als der Gesamtmarkt: Der Dax verlor währenddessen 0,33 Prozent. Europaweit lagen Werte aus der Telekombranche ebenfalls etwas schwächer, der entsprechende Index des Stoxx Europe 600 fiel um 0,20 Prozent. Die Papiere der Deutschen Telekom haben seit Mitte vergangenen Jahres knapp 40 Prozent zugelegt.
Presseberichten zufolge verhandelt der Bonner Ex-Monopolist mit dem japanischen Telekommunikationskonzern Softbank über den Verkauf von T-Mobile US . Selbst wenn Softbank die Finanzierung mit Banken bereits geklärt haben sollte, könne es aber immer noch Monate dauern, bis der Deal zustande komme, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf informierte Kreise.
HÄNDLER: HOHE REGULATORISCHE HÜRDEN
Ein Händler sagte am Morgen, dies sollte die Spekulationen um die US-Tochter weiter anheizen und die Telekom-Aktie etwas stützen. Am Markt wurde daneben auf Aussagen des seit Anfang des Jahres amtierenden Chefs und ehemaligen Finanzvorstands Timotheus Höttges verwiesen. Dem Nachfolger von Rene Obermann zufolge hat die US-Tochter die 2012 vorgenommene Abschreibung von knapp 7,4 Milliarden Euro wieder aufgeholt. Die Anteile von T-Mobile US haben seit Mitte 2013 gut 30 Prozent an Wert gewonnen.
Ein anderer Händler sagte, er sei nahezu sicher, dass Softbank in diesem Jahr mit dem kürzlich übernommenen US-Mobilfunker Sprint für die amerikanische Tochter der Bonner bieten werde. Allerdings seien die regulatorischen Hürden besonders hoch, weil die Wettbewerbsbehörden die Rolle von T-Mobile US als 'Rebell' auf dem US-Markt sehr schätzten. Mit dem jüngsten Kursanstieg von T-Mobile US sei Softbanks Spielraum für die Zahlung einer Übernahmeprämie allerdings gesunken./tav/men/rum/fbr