FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den deutschen Aktienmarkt stehen die Zeichen zu Beginn der neuen Woche weiter auf Korrektur. Der außerbörsliche Marktindikator X-Dax (ETR:DAX) stand rund eine Stunde vor Handelsstart um 0,30 Prozent tiefer bei 9363 Punkten. In der Vorwoche hatte sich nach zwischenzeitlichem neuen Rekordhoch das Blatt gewendet, und der deutsche Leitindex war um gut dreieinhalb Prozent in die Knie gegangen. Der Dax müsste nun die Marke von 9400 Punkten schon sehr schnell zurückerobern, um die Stimmung wieder spürbar zu heben, sagte ein Händler. Mit einem ebenfalls schwachen Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutet jedoch zunächst nichts darauf hin.
'ÜBERFÄLLIGE KORREKTUR' IM GANGE
Der Markt befindet sich nun also in jenem deutlichen Rücksetzer, den viele Marktteilnehmer nach der satten Kursrally der vergangenen Wochen und Monate bereits für 'überfällig' gehalten hatten. Als fundamentale Gründe für die aktuelle Welle von Gewinnmitnahmen und Flucht in defensivere Anlagen nennt Händler Darren Clarke von Gekko Global Markets die Turbulenzen an den Kapitalmärkten der Schwellenländer und anhaltende Sorgen um China - zuletzt verstärkt durch eher schwachen Konjunkturdaten.
Helaba-Analyst Christian Schmidt sieht den weiteren Wochenverlauf maßgeblich von der US-Notenbank bestimmt, nachdem die Erwartungen an die Fed zuletzt die Schwellenländer-Währungen massiv unter Druck gesetzt hatten. Experten zufolge wird sich die Fed wohl kaum zu einer Zinsanhebung durchringen. Bei den milliardenschweren monatlichen Wertpapierkäufen erwarten Analysten allerdings eine weitere Drosselung um insgesamt zehn Milliarden US-Dollar. Am Montag steht allerdings zunächst das ifo-Geschäftsklima im Fokus.
ÜBERRASCHENDER FÜHRUNGSWECHSEL BEI LANXESS
Auf Unternehmensseite richten sich die Blicke auf Lanxess (ETR:LXS). Der Chef des Spezialchemiekonzerns, Axel Heitmann, wird Lanxess Ende Februar verlassen. Als Nachfolger wird der frühere Finanzvorstand Matthias Zachert, aktuell in gleicher Funktion beim Darmstädter Pharmaunternehmen Merck KGaA (ETR:MRK), in die Chefetage von Lanxess zurückgeholt. Mit einem vorbörslichen Kursgewinn von fast vier Prozent setzte sich die Hoffnung der Anleger auf eine bessere Geschäftsentwicklung unter dem neuen Konzernchef durch. Die Merck-Papiere fielen bei L&S um mehr als drei Prozent.
Die Aktien von Jenoptik (ETR:JEN) haben sich am Montag in einem schwachen Marktumfeld vorbörslich mit knappem Minus gut gehalten. Einige Medienberichte, in denen von einer Umsatzwarnung des Technologieunternehmens gesprochen worden sei, sollten mit Vorsicht betrachtet werden, sagte ein Händler. Beim jüngsten Unternehmensausblick sei bereits ein Umsatzwachstum unter zehn Prozent im Jahr 2014 berücksichtigt worden. Zudem werde auch am Markt mit einem Erlösanstieg um weniger als zehn Prozent gerechnet./ag/rum