FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (ETR:DAX) dürfte nach seinem starken Lauf in der Vorwoche am Montag zunächst auf der Stelle treten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand eine Stunde vor dem Börsenstart kaum verändert bei 9655 Punkten. Bis zum im Januar markierten Rekordhoch von 9794 Punkten fehlen damit nur noch rund 140 Punkte.
In der vergangenen Woche hatte der Dax fast vier Prozent gewonnen, und ist nach der jüngsten Korrektur ohne größere Atempause gar um sechseinhalb Prozent geklettert. Um die gute Stimmung weiter in steigende Kurse umzumünzen brauche es zusätzliche optimistische Käufer, kommentierte Marktstratege Chris Weston vom Broker IG. Andererseits bestehe das Risiko von Rücksetzern in überkauften Vermögensklassen.
KAUM IMPULSE AUS USA UND EUROPA
Die US-Börsen indes bleiben zu Wochenbeginn wegen des Presidents Day geschlossen. Viele Impulse werden auch von der dünnen Agenda in Europa nicht erwartet. Spannung verspricht allenfalls das Treffen der Finanzminister der Eurozone, bei dem es unter anderem um Fortschritte in den stark verschuldeten Mitgliedsländern geht.
Bei den Einzelwerten hierzulande könnten einige Presseberichte für Gesprächsstoff sorgen. So weiten laut dem 'Handelsblatt' der Autobauer BMW (ETR:BMW) und der Carbon-Spezialist SGL Group (ETR:SGL) ihre Kohlefaser-Produktion aus. Beide Unternehmen investieren demnach in den USA und Deutschland zusätzlich mehr als 100 Millionen Euro, um die Produktion jährlich auf 6000 Tonnen zu verdoppeln. Damit solle die hohe Nachfrage nach den Elektroautos i3 und i8 befriedigt werden. Ein Händler sagte, das stütze vor allem die Titel des Kohlefaserspezialisten SGL etwas. Die Aktien der beteiligten Firmen reagierten im vorbörslichen Handel bei Broker Lang & Schwarz (L&S) entsprechend unterschiedlich: Während SGL um mehr als zwei Prozent anzogen, gaben BMW um 0,22 Prozent nach.
QSC SIEHT MITTELFRISTZIELE ALS HERAUSFORDERUNG
Die im TecDax gelisteten Aktien von QSC (ETR:QSC) fielen bei L&S um 2,38 Prozent. Händler begründeten dies mit einem Interview in der 'Börsen-Zeitung' mit der Finanzchefin Barbara Stolz. Stolz betrachtet die vor zwei Jahren kommunizierten Mittelfristziele für 2016 mittlerweile als eine Herausforderung. Ein Börsianer meinte, niemand erwarte zwar, dass der IT-Anbieter die Ziele für 2016 erreiche. Der vorsichtige Ton des Interviews und die Aussagen zu 2014 könnten dennoch die Papiere belasten.
Für die ebenfalls im Index der Technologiewerte geführten Papiere von Morphosys (ETR:MOR) aber ging es bei L&S um mehr als zwei Prozent nach oben. Das Biotech-Unternehmen hatte eine Meilensteinzahlung von dem Pharmakonzern Novartis(VTX:NOVN) (FSE:NOT) erhalten.
STUDIEN BEWEGEN DAX-WERTE
Auch Analystenkommentare sollten einmal mehr die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen. Frische Studien dürften vor allem Dax-Werte bewegen: Die Anteilsscheine von ThyssenKrupp (ETR:TKA) etwa büßten bei L&S nach einer Verkaufsempfehlung der Citigroup mehr als ein Prozent ein. Auch Aktien des Düngemittelproduzenten K+S (ETR:SDF) gaben bei L&S um knapp ein Prozent nach. Hier hat die Schweizer Bank UBS die Kaufempfehlung für die Titel des Wettbewerbers Yara gestrichen und dies wirke sich auch negativ auf die Aktien des Kasseler Branchenkollegen aus, sagten Börsianer.