FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach in der Spitze rund fünf Prozent Minus seit dem Rekordhoch vor einer Woche zeichnet sich im Dax (ETR:DAX) am Dienstag eine Stabilisierung ab. Der außerbörsliche Marktindikator X-Dax (ETR:DAX) stand rund eine Stunde vor Handelsstart um 0,14 Prozent höher bei 9362 Punkten. 'Auch wenn die Korrektur mit Ansage kam, dürften die meisten Anleger von der Dynamik doch überrascht sein', schrieben die Chartanalysten der Qarat AG in ihrem Morgenkommentar. 'Im Vergleich zu der übertrieben langen Rally der vergangenen Monate ist der Rücksetzer aber noch harmlos.' Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutet auf eine kaum veränderte Eröffnung hin.
Nach den von Schwellenländern ausgegangenen Turbulenzen der letzten Tage schienen die Investoren wieder einen kühleren Kopf zu bewahren, sagte IG-Marktstratege Chris Weston. Der Handel in Asien verlaufe in ruhigeren Bahnen. Auch an der tags zuvor schwachen Wall Street zeigen sich die Futures zuletzt eine moderate Erholung. Insgesamt befinden sich die Anleger nun in Wartestellung auf frische Signale der US-Notenbank am Mittwoch.
SIEMENS UND SOFTWARE AG MIT ZAHLEN IM FOKUS
Auf Unternehmensseite stehen vor allem Siemens (ETR:SIE) und die Software AG (ETR:SOW) mit Zahlen im Blick. Der Industriekonzern erntete die ersten Früchte seines straffen Sparkurses und fuhr unter dem Strich ein Fünftel mehr Überschuss ein als vor einem Jahr. Analysten hatten aber auch mit einem kräftigen Gewinnsprung gerechnet, weil das Unternehmen keine weiteren Kosten durch sein Sparprogramm schultern musste. Ein Händler mahnte mit Blick auf den leicht enttäuschenden Umsatz zur Vorsicht. Zudem blickt der Wettbewerber Philips (ASX:PHIA) (FSE:PHI1) vorsichtig auf das neue Geschäftsjahr 2014. Gleichwohl lagen Siemens-Papiere vorbörslich gut ein Prozent im Plus. Noch besser waren im Dax nur Beiersdorf (ETR:BEI), nachdem JPMorgan seine negative Haltung gegenüber den Papieren des Konsumgüterherstellers nun aufgegeben hat. Sie gewannen gut zwei Prozent.
Deutlich gefragt sind in der zweiten Reihe auch die Papiere des Softwareherstellers mit gut zwei Prozent Aufschlag. Die Software AG hat im vierten Quartal dank guter Geschäfte mit Prozess-Software seinen Negativtrend stark abgebremst. 'Die Ergebnisse sind besser als befürchtet', sagte ein Börsianer. Der Ausblick sei dagegen erwartungsgemäß vorsichtig.
DIALOG VON MAUEM APPLE-UMSATZ BELASTET
Um über sechs Prozent nach unten ging es für die Aktien von Dialog Semiconductor (ETR:DLG) nach Apple-Zahlen (ETR:APC) (NAS:AAPL). Zwar habe der iPhone-Hersteller die Markterwartungen beim Gewinn übertroffen, kommentierte ein Händler. Der iPhone-Absatz sowie der Ausblick auf das laufende Quartal hätten hingegen enttäuscht. Der US-Konzern gilt als wichtiger Kunde des TecDax-Unternehmens./ag/rum