FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt setzt sich der Stabilisierungsversuch des Vortages fort. Der außerbörsliche Marktindikator X-Dax (ETR:DAX) deutet am Freitag rund eine Stunde vor Handelsstart eine um 0,13 Prozent leichtere Eröffnung bei 9361 Punkten an. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) trat auf der Stelle.
Bislang hat der Dax auf Monatssicht fast zwei Prozent verloren, seit seinem Rekordhoch vor zwei Wochen rutsche er gar um gut vier Prozent ab. Psychologisch sei es nicht einfach, in der aktuellen Nachrichtenlage auf die Käuferseite zu wechseln, schreiben die technischen Analysten der Qarat AG in ihrem Morgenkommentar. Den Aufwärtstrend sehen sie aber intakt, der Dax liege aktuell am unteren Ende seines seit Sommer gültigen Trendkanals.
WICHTIGE KONJUNKTURDATEN - ANALYSTEN BEWEGEN EINZELWERTE
Bei unternehmensseitig eher dünner Nachrichtenlage sollte die prall gefüllte Konjunkturagenda besondere Beachtung finden. Am Vormittag stehen die Inflationsdaten der Eurozone zur Veröffentlichung an. 'Fallen die Inflationszahlen niedrig aus, wird die Spekulation darüber, ob die EZB schon bald zu weiteren expansiven Maßnahmen - insbesondere einer Zinssenkung - greift, ins Kraut schießen', sagen die Devisenexperten der Commerzbank. Am Nachmittag folgen dann die Daten zu den persönlichen Ausgaben und Einkommen sowie später der Chicago Einkaufsmanagerindex und die von der Uni Michigan ermittelte Verbraucherstimmung.
Vorbörslich bewegen vor allem Analystenstimmen: Infineon (ETR:IFX) sind mit plus 1,05 Prozent klarer Dax-Favorit. Marktteilnehmer begründeten dies mit positiven Studien der HSBC sowie von Goldman Sachs, der Deutschen Bank und Jefferies. Besonders deutlich nach unten ging es indes für Fresenius (ETR:FRE). Die Credit Suisse gab ihre Empfehlung der Gesundheitstitel auf und nahm eine neutrale Haltung ein. Auch die Papiere der Deutschen Bank (ETR:DBK) litten mit minus 0,60 Prozent unter einer Abstufung. Die Barclays-Analysten nahmen ihre positive Einschätzung der Aktien zurück.
ADVA NACH JDS-ZAHLEN IM BLICK
Im TecDax sollten die Papiere von Adva Optical Networking (ETR:ADV) im Auge behalten werden. Ein Händler verwies auf überraschend starke Zahlen des Branchenkollegen JDS Uniphase. Diese könnten die Stimmung für die Papiere des Anbieters von Telekommunikationsausrüstung stützen. Dem gegenüber stand ein Bericht der 'Börse Online', in dem die Adva-Titel als möglicher Kandidat für einen Abstieg aus dem TecDax genannt wurden. Vorbörslich bei Lang & Schwarz ging es für die Adva-Papiere um moderate 0,24 Prozent nach oben./ag/rum