FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am Montagmorgen ein eher richtungsloser Wochenauftakt ab. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Dax (ETR:DAX) stand zuletzt 0,14 Prozent tiefer. In Europa zeichnete sich ein ähnliches Bild ab: Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) stand zuletzt um 0,19 im Minus.
An den internationalen Börsen stehen vor allem Übernahmepläne im Fokus: Der US-Telekom-Konzern AT&T will den Satelliten-Fernsehanbieter DirecTV für 48,5 Milliarden Dollar ohne Schulden kaufen und der US-Pharmakonzern Pfizer hat seine offerte für AstraZeneca nochmals angepasst. Hierzulande ist aber ohne Frage die Deutsche Bank (ETR:DBK) das Hauptgesprächsthema.
DEUTSCHE BANK KÜNDIGT KAPITALERHÖHUNG AN, SENKT ZIELE
Der deutsche Branchenprimus will sich mit einer Milliarden-Kapitalerhöhung und einem neuen Großaktionär aus dem arabischen Raum Luft verschaffen. Mit der Ausgabe von neuen Aktien für rund acht Milliarden Euro will sie immer wieder aufkommende Zweifel an ihrer Finanzkraft endgültig beiseite wischen. Gleichzeitig senkte die Bank ihre Ziele für 2015 zum Teil deutlich. "Der Markt hat mit Spannung auf eine Kapitalerhöhung gewartet", kommentierte ein Händler. Immerhin sei die Unsicherheit, ob eine solche Maßnahme komme oder nicht, der Grund für die zuletzt schwache Kursentwicklung gewesen. Analysten sollten damit zunächst besänftigt sein. Bei allen positiven Aspekten rechnet er dennoch mit einem vorerst sehr volatilen Kursverlauf. Vorbörslich gaben die Titel um gut anderthalb Prozent bei Lang & Schwarz (L&S) nach.
Als weitere Einflussfaktoren machte Marktanalyst Stan Shamu von IG noch die anstehenden Waheln in Europa und der Ukraine aus. Sie könnten ihre Schatten bereits vorauswerfen. Ein verhaltener Wochenstart an den asiatischen Märkten nach schwachen Daten vom chinesischen Immobilienmarkt sorge ebenfalls für etwas Abwärtsdruck, ergänzte Shamu.
Auf Unternehmensseite sorgten bei einzelnen Werten noch Nachrichten vom Wochenende für Interesse. Beim Immobilienunternehmen Gagfah (ETR:GFJ) hatte das Magazin "Euro am Sonntag" berichtet, das Unternehmen könne durch Übernahmen wachsen. Derlei Fanatsie könnte den Kurs stützen, kommentierte ein Händler.
Beim Hafenbetreiber HHLA (ETR:HHFA) zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg Kanzlerin Angela Merkel mit den Worten, dass eine Vertiefung der Elbe verhindern könne, dass mehr Handel nach Rotterdam abwandere. Es wäre widersinnig, sich gegen diese Vertiefung auszusprechen.