(Neu: Schlusskurse und Continental-Kurs mit Kommentar)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die schwachen Monatszahlen des Branchenverbandes Acea und ein Medienbericht über den Preiskampf auf dem deutschen Automarkt haben am Dienstag den Anstieg der Autoaktien gebremst.
Trotz Kursgewinnen konnte keiner der Autotitel so stark zulegen wie der Dax, der 1,58 Prozent auf 7.376,27 Zähler gewann. Die Aktien von Daimler legten mit plus 0,45 Prozent auf 38,36 Euro am zaghaftesten zu. Die Titel von BMW stiegen mit 0,88 Prozent auf 60,99 Euro zwar etwas deutlicher, wurden aber noch von den VW-Vorzügen überholt, die 1,00 Prozent auf 146,90 Euro gewannen. Diesen Titeln half vor allem eine Studie der französischen Bank Exane BNP. Analyst Rabih Freiha hob das Kursziel für die VW-Vorzüge vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen von 165,00 auf 179,00 Euro an und bestätigte das Papier mit 'Outperform'.
Die Papiere von Continental bildeten mit einem Minus von 2,10 Prozent auf 76,31 Euro das Schlusslicht im Dax. Auch hier verwiesen Händler auf die schwache Daten der Neuzulassungen in Europa. Für den Autozulieferer Conti sei das Europageschäft besonders bedeutend, darüber hinaus hätten die schwachen vorläufigen Zahlen des finnischen Reifenherstellers Nokian Tyres belastet. Das nordische Unternehmen habe mit seinen Umsatz im dritten Quartal die Markterwartungen verfehlt, sagten Börsianer.
In der Europäischen Union schrumpften die Pkw-Neuzulassungen im September den zwölften Monat in Folge. In Deutschland sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Prozent. Mit Blick auf deutsche Hersteller verzeichnete der Volkswagen-Konzern einen Rückgang von 8 Prozent, wobei die Premiummarke Audi ein kleines Plus von 1,4 Prozent verbuchte. Der Rückgang bei Daimler betrug 6,9 Prozent. BMW hingegen beendete den September dank der neuen 3er-Serie mit einem Zuwachs von 4,4 Prozent.
'BESTE ZEIT FÜR DEUTSCHE AUTOAKTIEN WOHL VORBEI'
Das 'Handelsblatt' berichtete zudem, dass sich der Preiskampf auf dem deutschen Automarkt verschärfe. Rabatte von 25 Prozent für Händler seien nichts Ungewöhnliches mehr, zitiert die Zeitung aus einer aktuellen Studie des 'Center Automotive Research' (CAR). Ebenso habe im September die Zahl taktischer, also nur kurzfristiger, Marktzulassungen bei 50 Prozent und mehr gelegen. Solche Zulassungen werden vorgenommen, um Autos dann als junge Dienst- oder Vorführwagen mit hohen Preisabschlägen anbieten zu können. Ein Händler sagte dazu: 'Was für eine alte Geschichte!' Allerdings zeige sie, dass die beste Zeit für deutsche Autoaktien wohl vorbei sei.
Analyst Tim Schuldt von der Investmentbank Equinet meinte: 'Der europäische Markt ist weiterhin deutlich rückläufig. Aber wenigstens ist die Situation nicht noch schlimmer geworden in den vergangenen zwei Monaten.' Zu VW merkte Schuldt positiv an, dass der Wolfsburger Konzern - wie auch Daimler - trotz der Rückgänge bei den Neuzulassungen weiterhin Marktanteile gewonnen habe. Die Rückgänge bei VW hingegen liegen seiner Ansicht nach vor allem an der Einführung des neuen Golf und seiner verschiedenen Modelle.
Analyst Frank Biller von der LBBW hatte eigentlich kaum Auswirkungen auf die Autowerte durch die Acea-Zahlen erwartet. Die Monatszahlen der Autokonzerne und auch die Neuzulassungen auf den größten Märkten seien bereits bekannt, begründete er seine Einschätzung./ck/ag/sf
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die schwachen Monatszahlen des Branchenverbandes Acea und ein Medienbericht über den Preiskampf auf dem deutschen Automarkt haben am Dienstag den Anstieg der Autoaktien gebremst.
Trotz Kursgewinnen konnte keiner der Autotitel so stark zulegen wie der Dax
Die Papiere von Continental
In der Europäischen Union schrumpften die Pkw-Neuzulassungen im September den zwölften Monat in Folge. In Deutschland sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Prozent. Mit Blick auf deutsche Hersteller verzeichnete der Volkswagen-Konzern einen Rückgang von 8 Prozent, wobei die Premiummarke Audi
'BESTE ZEIT FÜR DEUTSCHE AUTOAKTIEN WOHL VORBEI'
Das 'Handelsblatt' berichtete zudem, dass sich der Preiskampf auf dem deutschen Automarkt verschärfe. Rabatte von 25 Prozent für Händler seien nichts Ungewöhnliches mehr, zitiert die Zeitung aus einer aktuellen Studie des 'Center Automotive Research' (CAR). Ebenso habe im September die Zahl taktischer, also nur kurzfristiger, Marktzulassungen bei 50 Prozent und mehr gelegen. Solche Zulassungen werden vorgenommen, um Autos dann als junge Dienst- oder Vorführwagen mit hohen Preisabschlägen anbieten zu können. Ein Händler sagte dazu: 'Was für eine alte Geschichte!' Allerdings zeige sie, dass die beste Zeit für deutsche Autoaktien wohl vorbei sei.
Analyst Tim Schuldt von der Investmentbank Equinet meinte: 'Der europäische Markt ist weiterhin deutlich rückläufig. Aber wenigstens ist die Situation nicht noch schlimmer geworden in den vergangenen zwei Monaten.' Zu VW merkte Schuldt positiv an, dass der Wolfsburger Konzern - wie auch Daimler - trotz der Rückgänge bei den Neuzulassungen weiterhin Marktanteile gewonnen habe. Die Rückgänge bei VW hingegen liegen seiner Ansicht nach vor allem an der Einführung des neuen Golf und seiner verschiedenen Modelle.
Analyst Frank Biller von der LBBW hatte eigentlich kaum Auswirkungen auf die Autowerte durch die Acea-Zahlen erwartet. Die Monatszahlen der Autokonzerne und auch die Neuzulassungen auf den größten Märkten seien bereits bekannt, begründete er seine Einschätzung./ck/ag/sf