(neu: Aussagen von Volkswagen zum zweiten Halbjahr, Kommentar)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Autoherstellern haben am Dienstag am deutschen Aktienmarkt und auch europaweit zu den größten Verlierern gezählt. Die VW-Vorzüge verloren am Nachmittag nach Aussagen des VW-Finanzchefs am Dax-Ende 2,94 Prozent auf 150,35 Euro. Die Daimler-Aktien folgten mit minus 2,49 Prozent auf 39,10 Euro. BMW büßten 2,35 Prozent auf 58,23 Euro ein. Der Dax zeigte sich mit plus 0,09 Prozent dagegen nur wenig verändert. Im europäischen Branchenindex Stoxx Europe 600 war der Teilsektor 'Autos and Parts' mit Abstand am schwächsten. Er verlor 2,29 Prozent.
'Vor allem Daimler und VW belasten den Sektor', sagte ein Händler. Daimler bestätigte nach der Ankündigung seines umfassenden Sparprogramms die Presseberichte über Kürzungen seiner Produktion am Stammwerk in Sindelfingen auf Nachfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Konzern-Chef Dieter Zetsche hatte zudem am vergangenen Donnerstag eingeräumt, dass Daimlers Pkw-Sparte den angepeilten Rekordgewinn aus 2011 dieses Jahr nicht mehr erreichen werde.
In Wolfsburg bei einer Betriebsversammlung von VW sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Nachmittag erneut, dass das zweite Halbjahr schwieriger als das erste werde: 'Die Rahmenbedingungen sind und bleiben herausfordernd.' Am Markt hieß es dazu, dass diese Warnung 'nicht gut klingt', allerdings aber auch nicht überraschend sei. Zu Daimler sagte ein Börsianer: 'Die geringe Auslastung in Sindelfingen ist ein negatives Signal und belastet alle Premiumhersteller.' Wie ein weiterer Marktteilnehmer zu bedenken gab, sei nicht klar, wie viel der künftigen Entwicklung letztendlich in den Kursen enthalten sei. Klar sei bislang nur, dass das zweite Halbjahr schlechter verlaufen werde. Er gehe davon aus, dass weitere Analysehäuser in den kommenden Wochen ihre Schätzungen für die Branche kürzen dürften.
Eines dieser Häuser war an diesem Dienstag Goldman Sachs. Allerdings wurde die Studie mit anhaltend sehr hohen Kurszielen für die deutschen Autowerte dagegen als 'weniger relevant für die Kursentwicklungen' eingeschätzt. 'Dass die Goldman-Analysten sehr optimistisch sind für den Sektor müsste bekannt sein.'
Die Experten hatten am Morgen nach Gesprächen mit verschiedenen Autobauern ihre Ziele für die Auto-Aktien überarbeitet. Bei Daimler senkten sie zwar ihr Kursziel von 98,00 auf 90,00 Euro, trauen der Aktie damit aber rund 130 Prozent Kurspotenzial zu und bleiben auf 'Conviction Buy'. Für BMW ('Buy') senkten die Experten ihr Ziel von 118,00 auf 107,00 Euro und für VW, die wie Daimler mit 'Conviction Buy' eingestuft sind, von 300,00 auf 280,00 Euro./fat/ck/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Autoherstellern haben am Dienstag am deutschen Aktienmarkt und auch europaweit zu den größten Verlierern gezählt. Die VW-Vorzüge
'Vor allem Daimler und VW belasten den Sektor', sagte ein Händler. Daimler bestätigte nach der Ankündigung seines umfassenden Sparprogramms die Presseberichte über Kürzungen seiner Produktion am Stammwerk in Sindelfingen auf Nachfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Konzern-Chef Dieter Zetsche hatte zudem am vergangenen Donnerstag eingeräumt, dass Daimlers Pkw-Sparte den angepeilten Rekordgewinn aus 2011 dieses Jahr nicht mehr erreichen werde.
In Wolfsburg bei einer Betriebsversammlung von VW sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Nachmittag erneut, dass das zweite Halbjahr schwieriger als das erste werde: 'Die Rahmenbedingungen sind und bleiben herausfordernd.' Am Markt hieß es dazu, dass diese Warnung 'nicht gut klingt', allerdings aber auch nicht überraschend sei. Zu Daimler sagte ein Börsianer: 'Die geringe Auslastung in Sindelfingen ist ein negatives Signal und belastet alle Premiumhersteller.' Wie ein weiterer Marktteilnehmer zu bedenken gab, sei nicht klar, wie viel der künftigen Entwicklung letztendlich in den Kursen enthalten sei. Klar sei bislang nur, dass das zweite Halbjahr schlechter verlaufen werde. Er gehe davon aus, dass weitere Analysehäuser in den kommenden Wochen ihre Schätzungen für die Branche kürzen dürften.
Eines dieser Häuser war an diesem Dienstag Goldman Sachs. Allerdings wurde die Studie mit anhaltend sehr hohen Kurszielen für die deutschen Autowerte dagegen als 'weniger relevant für die Kursentwicklungen' eingeschätzt. 'Dass die Goldman-Analysten sehr optimistisch sind für den Sektor müsste bekannt sein.'
Die Experten hatten am Morgen nach Gesprächen mit verschiedenen Autobauern ihre Ziele für die Auto-Aktien überarbeitet. Bei Daimler senkten sie zwar ihr Kursziel von 98,00 auf 90,00 Euro, trauen der Aktie damit aber rund 130 Prozent Kurspotenzial zu und bleiben auf 'Conviction Buy'. Für BMW ('Buy') senkten die Experten ihr Ziel von 118,00 auf 107,00 Euro und für VW, die wie Daimler mit 'Conviction Buy' eingestuft sind, von 300,00 auf 280,00 Euro./fat/ck/rum