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AKTIEN IM FOKUS 2: Britische Banken stark unter Druck - Milliardenklagen drohen

Veröffentlicht am 28.06.2012, 17:57
(Neu: Schlusskurse, Analystenstimme von Merrill Lynch)

LONDON(dpa-AFX) - Die britischen Bankenaktien sind am Donnerstag noch deutlicher unter Druck geraten als die Papiere ihrer europäischen Konkurrenten. Als Grund sahen Börsianer die Manipulation von Libor-Zinssätzen, welche Barclays und andere Institute sehr teuer zu stehen kommen könnten. Nun gibt es massive Rücktrittsforderungen an Barclays-Vorstandschef Bob Diamond. Mehrere britische Politiker und Wirtschaftsexperten forderten ihn offen auf, seinen Hut zu nehmen.

Zum Handelsschluss verbuchten die Barclays-Titel ein Minus von rund 15 Prozent und waren damit Schlusslicht im FTSE 100 , der lediglich um 0,56 Prozent nachgab. Auch Royal Bank of Scotland (RBS) mussten kräftige Kursverluste von mehr als 11 Prozent hinnehmen. Vergleichsweise glimpflich kamen Lloyds Banking Group und HSBC Holdings mit einem Minus von 3,90 respektive 2,58 Prozent davon.

STRAFZAHLUNGEN SIND 'KLEINIGKEIT' ANGESICHTS DROHENDER KLAGEN

Die Strafe von 290 Millionen Pfund, die Barclays den Behörden in Großbritannien und den USA für die Zinsmanipulationen zahlen muss, ist nach Einschätzung eines Experten eine Kleinigkeit im Vergleich zu den Kosten, die dem Institut aus einer Klagewelle drohen. Da in den Klagen auch die heimischen Wettbewerber RBS, HSBC und Lloyds beschuldigt würden, müssten auch sie mit Straf- und Schadenersatzzahlungen rechnen. Die Rückstellungen, die dafür über Jahre gebildet werden müssten, könnten in die Milliarden gehen, warnte der Experte.

Auch Analyst Michael Helsby von Merrill Lynch hält die von Barclyas zu zahlende Strafgebühr für vernachlässigbar. Vielmehr werde dadurch ein Unsicherheitsfaktor beseitigt, der in den vergangenen Monaten die Barclays-Aktien belastet habe. Helsby stuft die Titel unverändert mit 'Buy' ein.

AUCH DEUTSCHE UND SCHWEIZER INSTITUTE IM FOKUS

Händler Markus Huber von ETX Capital wies darauf hin, dass auch die Deutsche Bank und die Schweizer UBS in die Manipulationen verwickelt sein könnten - deren Papiere gaben um 4,49 beziehungsweise 2,81 Prozent nach. Neben hohen Geldstrafen für die betroffenen Institute drohe auch ein Schaden für das ohnehin angeschlagene Image der Branche. Die Finanzkrise bringe schon so für Anleger und Banken 'mehr als genug Unsicherheiten mit sich, so dass dieser Skandal zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt kommt', so Huber weiter.

Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade erinnerte daran, dass die Bankentitel sowieso schon besonders stark unter den Spekulationen rund um den aktuellen EU-Gipfel litten. 'Es ist derzeit sehr leicht, die Aktien von europäischen Finanzinstituten mit Verkaufsorders unter Druck zu bringen.' Dies löse eine Stop-Loss-Barriere nach der anderen aus. Entsprechend sieht Lipkow 'sehr finstere Zeiten für Aktionäre von Banken'./gl/ajx/ck

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