(neu: Schlusskurse, Unternehmensaussagen von Salzgitter)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Stahlwerte haben am Donnerstag von positiven Analystenkommentaren teils deutlich profitiert. Zum Handelsschluss legten im MDax (ETR:MDAX) die Titel von Klöckner & Co (KlöCo) (ETR:KCO) als bester Wert um 4,18 Prozent auf 12,200 Euro zu. Bei den Papieren von Salzgitter (ETR:SZG) schmolz der anfangs hohe Kursgewinn im Verlauf etwas ab - am Ende blieb ein Plus von 0,50 Prozent auf 31,380 Euro. Der Index der mittelgroßen Unternehmen rückte um 1,00 Prozent vor. Im Dax (ETR:DAX) verteuerten sich ThyssenKrupp-Papiere (ETR:TKA) um 0,67 Prozent auf 21,935 Euro, während der Leitindex den Handel mit einem Plus von 0,24 Prozent beendete.
Analyst Stephen Benson von Goldman Sachs hatte seine Verkaufsempfehlung für die KlöCo-Titel aufgegeben und nimmt nun eine neutrale Haltung ein. Er verwies insbesondere auf die zuletzt unterdurchschnittliche Kursentwicklung und sieht zudem weiteres Potenzial durch die Restrukturierung und die Übernahme des schweizerischen Stahlunternehmens Riedo. Zudem erhöhte Benson sein Kursziel für die Titel von KlöCo wie auch für die Papiere von Deutschlands zweitgrößtem Stahlhersteller Salzgitter.
SALZGITTER SIEHT TALSOHLE ERREICHT
Salzgitter zähle zu jenen Aktien, die am härtesten vom Abwärtstrend getroffen worden seien und nach Umstrukturierungen nun das meiste Aufwärtspotenzial böten, so Benson. Das Unternehmen selbst sieht derweil die Branche nach hohen Verlusten an einer Talsohle angelangt. "Mit anziehender Konjunktur - und danach sieht es ja derzeit aus - sollten sich die Rahmenbedingungen für den Stahlmarkt peu à peu verbessern und damit auch die Möglichkeiten zur Preisgestaltung", sagte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann bei der Hauptversammlung in Braunschweig.
Als zusätzlicher Kurstreiber für Stahlaktien erwies sich eine positive Studie vom Analysehaus Jefferies. Analyst Seth Rosenfeld rät bei den KlöCo-Anteilscheinen nun zum Kauf. Er erhöhte zudem das Kursziel für KlöCo und zudem für ThyssenKrupp. Die Stahlproduzenten sollten im zweiten Quartal von einer saisonal und strukturell stärkeren Nachfrage profitieren, schrieb er.
Bei Klöckner betonte er das Margenwachstum und die Restrukturierungserfolge. Bei ThyssenKrupp sollten die verbesserte Auftragslage und die starken Margen stützen. Beide Werte zählt der Experte zu seinen Stahlfavoriten in Europa.e