FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen um die fortdauernden Finanzprobleme in der Eurozone haben die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank am Dienstag belastet. Eine Studie der US-Bank JPMorgan verwies auf langfristige, strukturelle Probleme von europäischen Banken. Die Commerzbank-Titel verloren als Schlusslicht im Dax 1,24 Prozent auf 1,349 Euro. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank hielten sich, gestützt durch eine Hochstufung der Societe General, besser. Zuletzt drehten sie sogar ins Plus und arbeiteten sich um 0,48 Prozent auf 28,520 Euro vor. Der deutsche Leitindex weitete zeitgleich seine Gewinne sukzessiv auf etwas mehr als ein Prozent aus.
Händler verwiesen auf die wieder allgemein schlechte Stimmung für europäische Bankenwerte der der zugesagten Rekapitalisierungshilfe für spanische Banken. Der Sektor gehörte an diesem Morgen europaweit mit minus 0,47 Prozent zu den schwächsten Branchen des Stoxx Europe 600. Ihres Erachtens wird diese negative Stimmung vor allem belastet durch einen Sektorkommentar der US-Bank JPMorgan. Analyst Kian Abouhossein betonte, dass er - wie schon seit mehreren Jahren nun - weiterhin langfristig vorsichtig bleibe mit Blick auf die Bankenbranche. Die Finanzhilfen für die spanischen Banken am vergangenen Wochenende bedeuteten keinen strukturellen Wandel, sondern vor allem einen Risikotransfer weg von den Banken und hin zu den Steuerzahlern, schrieb er.
JPM: 'PROBLEM IST FORTLAUFENDER EINLAGEN-ABFLUSS'
Die Eigenkapitalkosten für die Banken der Eurozone werden seiner Meinung nach wegen staatlicher Belange und Probleme, regulatorischer Bedenken sowie der Mittellosigkeit, in den öffentlichen Sektor zu investieren, auf erhöhtem Niveau bleiben. 'Langfristig sehen wir keine strukturelle Lösung', resümierte Abouhossein und fragte, warum Spanien gerade jetzt um Hilfe fragt und die EU gerade jetzt handelt. 'Wir glauben, dass das große Problem für die hoch verschuldeten Staaten der fortdauernde Einlagenabfluss ist. Wenn die Kapitalabflüsse von Unternehmen größer werden, könnten wir ein strukturelles Thema in ganz Europa haben, da der Einzelhandel in unseren Augen dann folgen wird.' Zudem sei Griechenland noch nicht aus dem Schneider, schrieb er weiter und verwies auch hier auf hohe Kapitalabflüsse.
Dass die Aktien der Deutschen Bank nicht so stark nachgaben wie die der Commerzbank, begründeten Händler vor allem mit einer positiven Studie der Societe General. Die Analysten hatten das Papier am Morgen von 'Hold' auf 'Buy' angehoben, auch wenn sie zugleich das Kursziel von 38,00 auf 36,00 Euro senkten. Grund für die Hochstufung und das neue Kursziel sei eine 'fundamentale Prüfung des europäischen Bankensektors', schrieben sie. /ck/rum
Händler verwiesen auf die wieder allgemein schlechte Stimmung für europäische Bankenwerte der der zugesagten Rekapitalisierungshilfe für spanische Banken. Der Sektor gehörte an diesem Morgen europaweit mit minus 0,47 Prozent zu den schwächsten Branchen des Stoxx Europe 600. Ihres Erachtens wird diese negative Stimmung vor allem belastet durch einen Sektorkommentar der US-Bank JPMorgan. Analyst Kian Abouhossein betonte, dass er - wie schon seit mehreren Jahren nun - weiterhin langfristig vorsichtig bleibe mit Blick auf die Bankenbranche. Die Finanzhilfen für die spanischen Banken am vergangenen Wochenende bedeuteten keinen strukturellen Wandel, sondern vor allem einen Risikotransfer weg von den Banken und hin zu den Steuerzahlern, schrieb er.
JPM: 'PROBLEM IST FORTLAUFENDER EINLAGEN-ABFLUSS'
Die Eigenkapitalkosten für die Banken der Eurozone werden seiner Meinung nach wegen staatlicher Belange und Probleme, regulatorischer Bedenken sowie der Mittellosigkeit, in den öffentlichen Sektor zu investieren, auf erhöhtem Niveau bleiben. 'Langfristig sehen wir keine strukturelle Lösung', resümierte Abouhossein und fragte, warum Spanien gerade jetzt um Hilfe fragt und die EU gerade jetzt handelt. 'Wir glauben, dass das große Problem für die hoch verschuldeten Staaten der fortdauernde Einlagenabfluss ist. Wenn die Kapitalabflüsse von Unternehmen größer werden, könnten wir ein strukturelles Thema in ganz Europa haben, da der Einzelhandel in unseren Augen dann folgen wird.' Zudem sei Griechenland noch nicht aus dem Schneider, schrieb er weiter und verwies auch hier auf hohe Kapitalabflüsse.
Dass die Aktien der Deutschen Bank nicht so stark nachgaben wie die der Commerzbank, begründeten Händler vor allem mit einer positiven Studie der Societe General. Die Analysten hatten das Papier am Morgen von 'Hold' auf 'Buy' angehoben, auch wenn sie zugleich das Kursziel von 38,00 auf 36,00 Euro senkten. Grund für die Hochstufung und das neue Kursziel sei eine 'fundamentale Prüfung des europäischen Bankensektors', schrieben sie. /ck/rum