NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt dürfte am Freitag einem schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktbericht zunächst trotzen. Die Futures an der Wall Street waren nach den mit Spannung erwarteten Daten zunächst ins Minus gefallen, drehten danach aber wieder deutlich ins Plus. Der Terminkontrakt auf den Dow Jones Industrial (DJI:DJI) lag eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,31 Prozent höher. Derjenige auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Mit netto 133 000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft verfehlte der US-Arbeitsmarkt im Januar erneut die Erwartungen von Experten. Bankvolkswirte hatten zuvor mit einem Beschäftigungsaufbau um die 180 000 Jobs gerechnet. Allerdings sank die Arbeitslosenquote in den USA weiter auf 6,6 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Die Quote wird in einem separaten Verfahren ermittelt.
Nach den witterungsbedingt enttäuschenden Zahlen im Dezember setze der Arbeitsmarkt seine Belebung im gemäßigten Tempo fort, schrieb Helaba-Experte Johannes Jander in einer ersten Reaktion. Allerdings blieben die aktuellen Daten nach seiner Einschätzung hinter den Erwartungen zurück. Die gesunkene Arbeitslosenquote nähere sich nun aber dem von der Fed angepeilten Schwellenwert von 6,5 Prozent.
Der Arbeitsmarkt ist von großer Bedeutung für den Kurs der US-Notenbank Federal Reserve. Die Fed will den Anfang des Jahres begonnen Kurs einer Drosselung ihrer Geldschwemme nur dann fortsetzen, falls die Konjunktur mitspielt. Schwache Wirtschaftszahlen ziehen das Vorhaben in Zweifel.
Bei den Einzelwerten stachen die Aktien des Online-Reiseportals Expedia (NAS:EXPE) (FSE:EP7) hervor. Vor dem Start legten sie um mehr als zwölf Prozent zu. Anziehende Hotelbuchungen sowie mehr Werbung hatten den Umsätzen des Unternehmens gehörigen Schub gegeben. Der Gewinn in den drei Monaten bis Ende Dezember kletterte im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte - mehr als Analysten erwartet hatten.
Aktien des Online-Karrierenetzwerks LinkedIn (NAS:LNKD) rutschten um mehr als sieben Prozent ab. Mit dem Ausblick auf den Umsatz im laufenden ersten Quartal enttäuschte das Unternehmen die Experten. Damit winkt dem Xing-Konkurrenten (ETR:O1BC) das fünfte Quartal mit niedrigerem Umsatzwachstum in Folge.
Apple (NAS:AAPL) (ETR:APC) legten anderthalb Prozent zu. Nach den Kursverlusten im Zuge der jüngsten Zahlenvorlage habe das Unternehmen für rund 14 Milliarden Dollar eigenen Aktien zurückgekauft, sagte Konzernchef Tim Cook dem 'Wall Street Journal'. Der Elektronikkonzern wolle damit den Glauben an die eigene Zukunft demonstrieren. Nach der Quartalsbilanz zum Weihnachtsquartal hatten die Papiere der Kalifornier rund acht Prozent verloren.
Die Titel des Videospielkonzerns Activision (NAS:ATVI) (ETR:AZT) kletterten vorbörslich um gut acht Prozent. Zwar gingen Umsatz und Gewinn zurück - in der schwankungsanfälligen Spielebranche sahen Analysten die Resultate aber als Erfolg. News Corp (NAS:NWSA) gewannen dreieinhalb Prozent - der Medienkonzern von Rupert Murdoch mit unter anderem dem 'Wall Street Journal' und der 'New York Post' hatte im operativen Geschäft des zweiten Geschäftsquartals besser abgeschnitten als von Analysten gedacht.