WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat nach Kursgewinnen zum Wochenauftakt auch den Handel am Dienstag erneut klar im Plus beendet. Der ATX stieg um 1,24 Prozent auf 2.555,03 Punkte. Nach Ansicht der Raiffeisen Centrobank (RCB) könnte der Index bis Jahresende rund 2.700 Punkte erreichen. RCB-Chefanalyst Stefan Maxian begründet das mit einer verbesserten Konjunkturentwicklung der wichtigsten österreichischen Handelspartner und der meisten osteuropäischen Länder. Auch das anhaltend niedrige Zinsniveau unterstütze die Entwicklung der Aktienkurse.
An den europäischen Leitbörsen hellte sich die Stimmung zum Start des zweiten Quartals ebenfalls auf. Positive Impulse kamen von erfreulich ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus Italien und Spanien. Die Daten aus dem gesamten Euroraum, wo sich die Stimmung der Industrieunternehmen im März etwas eingetrübt hatte, belasteten die Stimmung dagegen nicht nennenswert.
Daneben richtete sich der Blick der Anleger bereits auf die am Donnerstag anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Derzeit spekulieren die Märkte auf weitere konjunkturstützende Maßnahmen seitens der EZB, kommentierten Händler.
In Wien blieben neue Unternehmensnachrichten weitgehend Mangelware. Für die Bankentitel ging es erneut nach oben. Erste Group zogen um 2,42 Prozent auf 25,40 Euro an, und Raiffeisen gewannen 3,57 Prozent auf 25,07 Euro. Nach Meinung der Berenberg Bank reduziert die geplante Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) an die Ukraine das Risiko für die RBI. Zwar bleibe die Abhängigkeit vom russischen Markt ein Risiko für die Bank. Die derzeitigen Sanktionen beträfen das RBI-Geschäft in Russland jedoch nicht.
Unter den weiteren Indexschwergewichten waren Voestalpine (plus 1,77 Prozent auf 32,47 Euro) und Andritz (plus 0,99 Prozent auf 45,30 Euro) gefragt. Dagegen sackten Telekom Austria um 1,62 Prozent auf 7,10 Euro ab.
Die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) legten um 0,56 Prozent auf 35,99 Euro zu. Trotz der politischen Turbulenzen ist der Versicherer in der Ukraine zum Jahresstart deutlich gewachsen. Die vier Konzerngesellschaften erzielten im Jänner und Februar in lokaler Währung eine Prämiensteigerung um 16,2 Prozent auf umgerechnet rund 11,4 Millionen Euro.
Die Titel des Flughafens Wien schlossen unverändert bei 71,90 Euro. Die Wertpapierexperten von Goldman Sachs hatten die Kaufempfehlung für die Aktie des Airports bestätigt. Das Kursziel schraubten sie von 82,00 Euro auf 84,50 Euro hoch.tw