BERLIN (dpa-AFX) - Allianz-Chef Michael Diekmann hat ein Ende der Gedankenspiele zu einer möglichen Rückkehr Deutschlands zur D-Mark gefordert. 'Eine Rückkehr zur D-Mark wäre verantwortungslos', sagte der Vorstandsvorsitzende von Europas größter Versicherung der 'Welt am Sonntag'. Das Ende des Euros würde nach Berechnungen der Allianz zu gewaltigen Wohlstandsverlusten in Deutschland führen. 'Wir haben die Rückkehr zur D-Mark ökonomisch durchgerechnet. In diesem Szenario würde Deutschland in eine tiefe Depression abrutschen, das Bruttoinlandsprodukt würde eine Zeit lang mit zweistelligen Raten schrumpfen, am Ende könnten über vier bis fünf Jahre 25 Prozent des BIP verloren sein', sagte Diekmann.
Er hielte es für grundfalsch, die europäische Einigung und die Währungsunion zurückdrehen zu wollen, betonte der Allianz-Chef. Allerdings brauche die Euro-Zone eine neue Strategie, um ihre Krise zu überwinden. 'Entscheidend ist für mich, dass wir aus dem Zustand eines permanenten Provisoriums rauskommen und dass es eine klare Vision gibt. Wir kennen das Zielbild für 2020 im Moment nicht', sagte Diekmann.
'Aus meiner Sicht spricht alles für eine stärkere politische Union. Das wird nur mit mehr gemeinsamer Haftung und Finanzierung gehen', erklärte der Manager. Gleichzeitig müsse es aber Grenzen dafür geben, wie sehr ein Land für andere haftet. 'Wer anderen hilft, muss auch eine Möglichkeit zur Kontrolle haben.' Ob am Ende ein Fiskalpakt oder gar ein gemeinsamer europäischer Haushalt steht, sei für ihn noch nicht ausgemacht. 'Die Frage ist, von welchem Modell man die Bevölkerung in Europa überzeugen kann', sagte Diekmann. Es brauche einen politischen Prozess, der die Menschen mitnehme./fi/DP/edh
Er hielte es für grundfalsch, die europäische Einigung und die Währungsunion zurückdrehen zu wollen, betonte der Allianz-Chef. Allerdings brauche die Euro-Zone eine neue Strategie, um ihre Krise zu überwinden. 'Entscheidend ist für mich, dass wir aus dem Zustand eines permanenten Provisoriums rauskommen und dass es eine klare Vision gibt. Wir kennen das Zielbild für 2020 im Moment nicht', sagte Diekmann.
'Aus meiner Sicht spricht alles für eine stärkere politische Union. Das wird nur mit mehr gemeinsamer Haftung und Finanzierung gehen', erklärte der Manager. Gleichzeitig müsse es aber Grenzen dafür geben, wie sehr ein Land für andere haftet. 'Wer anderen hilft, muss auch eine Möglichkeit zur Kontrolle haben.' Ob am Ende ein Fiskalpakt oder gar ein gemeinsamer europäischer Haushalt steht, sei für ihn noch nicht ausgemacht. 'Die Frage ist, von welchem Modell man die Bevölkerung in Europa überzeugen kann', sagte Diekmann. Es brauche einen politischen Prozess, der die Menschen mitnehme./fi/DP/edh