Die Regierung versucht, sowohl dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als auch den Sorgen über die hohe Zuwanderung zu begegnen.
Deutschland hat seit dem Einmarsch Russlands im vergangenen Jahr mehr als eine Million Ukrainer aufgenommen und verzeichnet auch eine große Zahl von Flüchtlingen und Migranten aus anderen Ländern.
Im Gegensatz zu anderen Einwanderern erhalten Ukrainer sofort einen Aufenthaltsstatus in Deutschland und den 26 anderen EU-Ländern.
Arbeitsminister Hubertus Heil sagte, dass bereits 132.000 Ukrainer einen Arbeitsplatz gefunden haben.
"Das ist ein Erfolg, aber er reicht bei weitem nicht aus", sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Es sei jetzt an der Zeit, in eine neue Phase einzutreten.
Zählt man die Ukrainer und andere Personen hinzu, die kürzlich Integrationskurse abgeschlossen haben oder demnächst abschließen werden, zu denen auch das Erlernen der deutschen Sprache gehört, so gibt es "ein Potenzial für unseren Arbeitsmarkt von etwa 400.000 Menschen", die derzeit Leistungen beziehen und bereits Deutsch sprechen, fügte er hinzu.
Zeit, sich an die Arbeit zu machen
Der "Jobturbo", den die Regierung jetzt startet, sieht vor, dass sich die Jobcenter verstärkt darum bemühen, Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Die behördlichen Mitarbeiter sollen sich mindestens alle sechs Wochen mit den Flüchtlingen treffen, um ihnen bei der Suche nach geeigneten Arbeitsplätzen zu helfen und mögliche Hindernisse zu beseitigen.
Es sei auch klar, dass man von ihnen erwarte, dass sie sich bemühen, und dass Angebote angenommen werden müssen", sagte Heil und wies darauf hin, dass die Leistungen für Arbeitslose gekürzt werden können, wenn die Menschen sich weigern, Arbeit anzunehmen. Er sagte, er wolle auch die Unternehmen einbeziehen und plant für den 20. November ein Treffen mit Arbeitgeberverbänden und anderen.
Die Regierung will auch die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beschleunigen. Mit Daniel Terzenbach wird ein hoher Beamter der Bundesagentur für Arbeit zum "Sonderbeauftragten" für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ernannt.
Heil sagte, die Botschaft an Flüchtlinge mit einer langfristigen Bleibeperspektive in Deutschland sei, dass es jetzt an der Zeit ist, mit Hilfe der Behörden zu arbeiten.