FRANKFURT (dpa-AFX) - Kein klarer Trend an den Aktienmärkten: Die Hängepartie setzt sich laut den Stimmungsforschern von Sentix fort. "Einerseits flirten die Aktienmärkte mit ihren Jahreshochs, andererseits senden sie bedenkliche Chartsignale", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manred Hübner in einer aktuellen Studie.
Trotz eines zwischenzeitlichen neuen Jahreshochs beim Dax stelle sich weder Begeisterung noch Aufbruchstimmung ein. Hübner sieht dies zwar auch positiv, denn Euphorie oder Sorglosigkeit wären für die Märkte wohl ebenfalls ein Problem. Andererseits brauche es einen gewissen Optimismus, um neue Käufer zu locken. Immerhin seien zuletzt die mittelfristigen Markterwartungen der professionellen Anleger wieder etwas gestiegen. Um einen neuen Trend zu begründen, reiche dies aber noch nicht.
STIMMUNGSWECHSEL IN DEN SEKTOREN
Hübner kommentierte ferner die Stimmungslage in den Sektoren Pharma, Auto und Banken. So hätten die jüngsten Nachrichten aus der Pharmabranche, wo Übernahmen oder zumindest Übernahmeversuche für Schlagzeilen sorgen, die Stimmung in diesem Sektor kräftig gehoben. Nun sei die Stimmung aber so gut, dass sie zu kippen drohe.
Laut Hübner ist genau das bei Auto-Aktien bereits passiert: Der Experte macht einen spürbaren Stimmungsdämpfer aus, nachdem Anleger für diesen Sektor im vergangenen Monat noch "extrem bullish" gewesen seien. Die Stimmung gegenüber Banktiteln sei indes ausgesprochen pessimistisch. "Seit der Finanzkrise sind die Banken nicht mehr das, was sie einmal waren. Die Anleger sind in kurzen Zeitabständen zwischen Hoffen und Bangen hin und her gerissen", so Hübner, der auch auf den nahenden Bankenstresstest in der Eurozone als Unsicherheitsfaktor verweist.
Das Analysehaus Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus.