FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Neutralität im Anlegerlager hat sich einer Analyse zufolge aufgelöst und Investoren in Richtung der Aktienanlage gedrängt. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren Beschlüssen den Bondanlegern die Rote Karte gezeigt habe, sei im Gegenzug dem Dax der von vielen geradezu herbeigesehnte Bruch der 10 000-Punkte-Marke gelungen, schrieben die Stimmungsforscher von Sentix.
Insbesondere treffe der Sog in Richtung Börse die Privatanleger, an denen bislang die Hausse weitgehend vorbeigegangen sei. "Ring frei für die Phase des 'Manie', in der die Anleger keine Argumente mehr brauchen", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manred Hübner. Die Lösung der Anlageprobleme liege ja nun "offensichtlich auf dem Tisch".
Kurzfristig, also auf Sicht von ein bis vier Wochen, sei die Erwartung für deutsche Aktien nun wieder aufwärtsgerichtet. Mittelfristig deute die Stimmungsanalyse in den kommenden 3 bis 6 Monaten allerdings auf eine fallende Tendenz. Die Schwankungsintensität - die so genannte Volatilität - sollte zunehmen.
Das Analysehaus Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus.